Der 3. Galgo Marsch in Köln erfreute sich reger Teilnahme, ca. 400 Menschen und 600 Hunde demonstrierten anlässlich des Día del Galgo, des Welt-Galgos-Tages, gegen die Misshandlung der spanischen Windhunde. Am 4. Februar fanden, organisiert von der Plataforma NAC, in 35 spanischen Städten Demonstrationen gegen die Misshandlung von Jagdhunden statt. Ebenfalls protestiert wurde in acht anderen europäischen Ländern, wie Frankreich und Italien.
@lafotodiferente Marta Fernandez
Die Demonstrationen haben in Spanien als auch europaweit für mediale Aufmerksamkeit gesorgt, die Überschriften der Zeitungen sprechen eine klare Sprache:
Augsburger Allgemeine: Tausende spanische Galgos werden verstoßen und getötet
Donauwörther Zeitung: Das Leid der spanischen Galgos
Mainpost: Drama um spanische Jagdhunde – Tierschützer demonstrieren europaweit
Mitteldeutsche Zeitung: Die getöteten Jäger – Windhunde nach der Saison ausgesetzt oder zu Tode gequält
Die Rheinpfalz: Spanische Windhunde: Misshandelt, fortgejagt, getötet – Das Schicksal der spanischen Windhunde bewegt Tierschützer in ganz Europa
Tageblatte Luxemburg: Misshandelt, fortgejagt, getötet
Luzerner Zeitung: Das Drama um die Galgos
Dank sozialer Netzwerke bleiben die Misshandlungen der Jagdhunde nicht mehr im Verborgenen. Auch wenn die Jagdsaison mit Galgos nun beendet ist, ist der Wettlauf mit dem Tod noch lange nicht vorbei. Laut Daten der Guardia Civil, sind 40 Prozent der von Tierquälerei betroffenen Hunde Galgos oder andere Jagdhunde. Nicht zu vergessen die bejagten Tiere. Mehr als 21.600 Millionen Tiere, die als „Beute“ gelten, werden jährlich aufgrund der Jagd getötet (Daten von INE, 2013).
Tagtäglich gelangen neue Horrormeldungen an die breite Öffentlichkeit, Videos von Rettungsaktionen, von misshandelten, toten oder schwer verletzten Galgos. Jäger, bzw. Galgueros, geben offen zu, dass sie ihre Hunde, sollten sie nicht den Anforderungen genügen, töten oder abgeben. Die Zucht ist nicht reglementiert, Auffanglager –
perreras genannt – überziehen Spanien wie ein tödliches Netz. Etwas, was moralisch eigentlich gar nicht möglich ist, hat sich seit Generationen fest in den Köpfen der Bürger als legitim verankert, wie sonst könnte es möglich sein, dass das traditionelle Erhängen von Galgos sogar eine Namen hat: „Tocar al piano“ – Klavierspielen.
Wie geht es weiter?
Der spanische Schriftsteller Chesús Yuste hat in Madrid eine bewegende Rede über diese Tragödie gehalten, in der er die Misshandlungen anprangert, von den Tierheimen spricht, die aufgrund der gewaltigen Anzahl verlassener Hunde kollabieren und vor allen Dingen kritisiert er die Straffreiheit jener Jäger, die ihre Tiere misshandeln, die Unwissenheit der Gesellschaft und die Passivität der öffentlichen Verwaltungen.
Viele europäische Länder haben die Sportjagd bereits verboten: Deutschland 1952, Belgien 1995, Niederlande 1999, Schottland 2002 oder Großbritannien 2004.
Das Ziel: Die Abschaffung der Sportjagd!
Auszug aus der Rede von Chesús Yuste:
Die Regierung muss unverzüglich handeln. Die Tragödie der Galgos muss Geschichte sein. Und wenn dieser Tag kommt, der Tag wird kommen, das wird dank der Arbeit vieler Menschen in vielen großen und kleinen Gemeinden sein, die kleine und auch große Dinge tun, zu Demonstrationen wie dieser aufrufen, die Verbrechen der Jagd anprangern, sie in Filmen dokumentieren, Botschaften in sozialen Netzwerken verbreiten, ihre Liebe und ihr Zuhause für diese geretteten Hunde anbieten und tausend andere Dinge, die jeder Einzelne von euch macht. Lassen Sie mich ihnen, im Namen dieser Tiere danken.
Freunde, Freunde: Wie Víctor Hugo sagte: „Es gibt nichts Stärkeres als eine Idee, deren Zeit gekommen ist“. Habt keinen Zweifel. Wenn das 19. Jahrhundert das Ende der Sklaverei der Menschen war und das 20. Jahrhunderts das der Gleichberechtigung der Frau war, dann sind wir absolut überzeugt, dass das einundzwanzigste Jahrhundert das der Anerkennung der Tierrechte sein wird. Wir arbeiten daran, um dieses Ziel zu erreichen. Zwischen allen und allen werden wir es erreichen. Wir alle gemeinsam werden es schaffen.
YO GALGO, ein Dokumentarfilm über den Galgo, den am meisten misshandelten Hund: yogalgoproductions.com