Der Anfang vom Ende der Tauromachie?

„Bevorstehende Gefahr: Man schlägt den steuerlichen Einwand gegen den Stierkampf vor“

so lautet die Überschrift eines Beitrags von Juan José de Torres, bei De Toros en Libertad. Bei dem Autor Juan José de Torres, handelt es sich um einen überzeugten Stierkampfanhänger, der laut eigener Aussage, nicht ohne diesen leben könnte.

Anlass zu diesem Artikel und zu der Angst, dass in Zukunft die Zucht von Kampfstieren und der Stierkampf selber nicht mehr mit Steuergeldern subventioniert werden wird, war der Auftritt der Nichte von Iñaki Gabilondo (bekannter spanischer Journalist), Estíbaliz Gabilondo, in der beliebten TV-Sendung CAIGA QUIEN CAIGA. Sie proklamiert darin ein Verbot des Stierkampfes und aller Feste, in dem Stiere gequält werden. Ihr Fazit lautet: Mit meinem Geld darf man nicht solche Grausamkeiten finanzieren! Wir alle finanzieren Stierkämpfe! Mit ihrer frechen Reportage hat sie offensichtlich vielen, die dem Stierkampf gegenüber bisher Gleichgültigkeit zeigten, die Augen geöffnet. Verschreckte Touristen, die nach dem Besuch einer Corrida interviewt wurden, grausame, blutige, aber leider doch so alltägliche Aufnahmen von Stierkampfveranstaltungen, nichts blieb in der Reportage unausgesprochen und die Tatsache, dass diese mit den Steuergeldern aller Bürger subventioniert werden, wird wohl so manch einen bisher treuen spanischen Steuerzahler gerade jetzt, bei der allgemeinen Wirtschaftskrise, zum Nachdenken angeregt haben. Juan José de Torres scheint erschrocken über den Vorschlag, in den Steuererklärungen einen Absatz einzufügen, wo man durch Ankreuzen selber entscheiden kann, ob man mit seinen zu zahlenden Steuern Stierkämpfe unterstützen möchte oder nicht, eine wirklich geniale Idee, so gut, dass sie die Anhänger der „Stierkämpferkunst“ in Angst und Schrecken versetzt hat.

Der Autor weist in seinem Artikel darauf hin, dass der Stierkampf sich in ernsthafter Gefahr befindet, seine Aussagen wie „Man darf sich nicht mit dem Argument beruhigen, dass nie etwas passiert ist. Es ist nicht unmöglich, dass der Vorschlag der Nichte (es ist sehr auffällig, dass der Autor immer nur von der Nichte spricht, ihr Name wird nie erwähnt) in die Tat umgesetzt wird.“, sprechen eine eindeutige Sprache.

Er nennt zwei „triftige“ Gründe, die den Stierkampf verteidigen: Erstens wird durch den Stierkampf sehr viel Geld verdient und er verschafft Arbeitsplätze. Zweitens muss man die Verfassung einhalten und somit die respektieren, die den Stierkampf mögen. Und darum müssen die Befürworter des Stierkampfes in Aktion treten, mit Unterstützung von Prominenten wie Joaquín Sabina, Juan José Rueda und Eduardo Martín Peñato.

Es geht um viel Geld, die Tauromachie ist für einige wenige Aficionados ein riesengroßes Geschäft, allerdings könnte dieses ohne die vielen Subventionen, auch die EU steuert alljährlich mit ca. 28 Millionen Euro reichlich dazu bei, nicht existieren.

Jedenfalls ist es offensichtlich, dass den Befürwortern der Stierkämpfe die Angst im Nacken sitzt, dass ihre blutigen Feste bald der Vergangenheit angehören.

Estíbaliz Gabilondo, hat großartige Arbeit geleistet, die Stierkampfanhänger ins Wanken gebracht und sicher vielen Bürgern die Augen geöffnet.

Wann gehen ALLE EU Bürger endlich auf die Barrikaden? Wo sind hier die mutigen Journalisten die detalliert über den Wahnsinn, über das blutige Geschäft der Tauromachie, beworben unter dem Deckmantel spanischer Kultur, berichten? Über die erst kürzlich stattgefundene Protestaktion vor der Europäischen Parlament wurde auch in den hiesigen Medien berichtet, ein Anfang.

Wer sich traut, das Thema ernsthaft in Angriff zu nehmen, darf sich gerne mit mir in Verbindung setzen, selbstverständlich können Kontakte zu allen spanischen Anti-Stierkampf-Organisationen hergestellt werden.

Siehe auch: CQC, mutige Reporter gegen die Misshandlung von Tieren

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