18th Januar 2009

Spanische Hunde im Blickpunkt Schwedens

In Schweden schlagen die Wellen haushoch, eine Fernsehreportage über aus Spanien eingeführte Hunde erregt die Gemüter und auch in Spanien ist man besorgt über die Enthüllungen.  Im Blickpunkt der Öfffentlichkeit geraten ist ein Julie Rescue, eine in Andalusien ansässige Tierschutuzorganisation, die ihre Tiere nach Norwegen und Schweden vermittelt.

Reportage bei SVT

SVT

Dummheit, falsch verstandene Tierliebe, animal hording, man weiß nicht, was Juli, die das Tierheim alleine führt, dazu bewogen hat, kranke und nicht vorschriftsmäßig geimpfte Tiere mit gefälschten Pässen nach Schweden und Norwegen zu vermitteln, sie hat eine Adoptionsgebühr von umgerechnet ca. 480 Euro pro Tier verlangt, eindeutig zuviel, da diese unkastriert waren.

Da ich der schwedischen Sprache nicht habhaft bin, habe ich mich mit jemanden in Verbindung gesetzt, der nicht nur die Sprache kennt, sondern auch im Tierschutz aktiv und in die Sache involviert ist. Diese Tierschützerin hat das Tierheim Juli Rescue im vergangenem Jahr besucht, den Kontakt aber wegen der unseriösen Arbeitsmethoden aufgegeben und andere Leute gewarnt.

Sie kann bestätigen, dass Juli inzwischen keinen Besuch in ihrer Auffangstation mehr zulässt, sie dort ca. 100 Hunde beherbert, da sie jedes streunende Tier aufnimmt und auch Hunde aus den Perreras übernimmt. Für eine einzelne Person ist es sicher nicht einfach, diesen Tieren die erforderliche pflegerische und medizinische Versorgung zukommen zu lassen.
Viele der von ihr vermittelten Hunde kamen in einem stark vernachlässigtem Zustand in Schweden und Norwegen an, bei mehreren wurde sogar noch am Flughafen der Tierarzt verständigt. Auf Mittelmeerkrankheiten wurde nicht getestet, die Tiere waren immer unkastriert. In Norwegen arbeitet fast keine Tierschutzorganisation mehr mit Julie Rescue zusammen.

Juli lieferte auf Wunsch innerhalb von zwei Wochen die Tiere, in so kurzer Zeit ist es aber unmöglich , Hunde den Einfuhrbestimmungen entsprechend korrekt mit Impfungen, Blutproben etc. vorzubereiten – also muß man davon ausgehen, dass Papiere gefälscht werden. Dies wurde u.a. den Betreibern von Tiervermittlungsseiten im Internet mitgeteilt.
Leider wird nun alle Organisationen die Hunde aus dem Ausland vermitteln unterstellt, nicht vorschriftsmäßig zu arbeiten und die Diskussionen sind entbrannt.

Auch Sonia, eine Spanierin die in Schweden lebt, ist sehr besorgt. Zu ihrer Familie gehört auch eine Leihmaniose positive Galga. Diese sogenannte Mittelmeerkrankheit existiert nicht in Schweden, ist unbekannt und Tierärzte wissen nicht wie man sie behandelt. Viele meinen, das es eine tödliche nicht behandelbare Krankheit ist, in einem solchen Fall empfiehlt das schwedische Gesetz, das Tier zu töten, wenn man solch einer Aufforderung nicht nachkommt, kann man wegen Misshandlung von Tieren angezeigt werden. Es wird in der Reportage kommentiert, dass Leishmaniose von der Sandmücke übertragen wird, man aber nicht weiß, ob diese Krankheit eventuell auch von Zecken übertragen werden kann.

Panikmache, indem man der schwedischen Bevölkerung suggeriert, dass spanische Hunde sowohl für die Haustiere als auch für die Menschen eine Gefahr darstellen. Der einzige überträger dieser Krankheiten ist die Sandmücke, siehe dazu auch Sandmücken und Leishmaniose von Torsten J. Naucke.
Nach dem Programm wurden ein Chat und ein Forum eröffnet, die Reaktion der Schweden ist alamierend, traurig und frevelhaft, Kommentare wie: „alle spanischen Hunde in Schweden müssen getötet und verbrannt werden“, „die Adoption von Tieren muss in Schweden verboten werden und ebenso das Vermischen verschiedener Rassen“, oder aber „Es ist beschämend zu sehen, wie jemand ein Tier mit Leishmaniose mittels teurer Medikamente am Leben erhält, während es auf der Welt so viele Menschen gibt, die Medikamente benötigen und sie nicht haben…“ , es bedarf keiner weiteren worte, zumal es zu all diesen Kommentaren Antworten von klugen Personen gegeben hat.
Es gibt nur wenige Tierheime und die sind schwach belegt, in dem Tierheim von Stockholm befinden sich im Moment nur 11 Hunde. In Privatanzeigen werden Mischlingswelpen zwischen 400€ und 600€ angeboten.
Sonia wundert es nicht, dass es in Schweden nicht das Problem der verlassenen Tiere gibt, die Einschläferung von Tieren ist nicht nur sehr populär, sondern wird auch von Tierärzten empfohlen. Sonia nennt auch ein Besispiel, eine irische Windhündin wurde von einem schwedischen Paar adoptiert, diese Hündin hatte Angst auf die Straße zu gehen, schlüpfte aus dem halsband, zeigte den Adoptanten die Zähne, als diese es wieder anlegen wollten, das war an einem Sonntag, am Mittwoch wurde Sonia benachrichtig, dass man ihr die Hündin am Samstag bringen werde, doch am Freitag ging das paar zum Tierarzt und ließ den Windhund einschläfern, da dieser ihnen die Euthanasie empfohlen hatte. Die Entschuldigung des Tierarztes war, dass junge, dreijährige und vollkommen gesunde Hündin ihre psychischen Probleme nicht überwinden würde und sich nicht an die schwedische Gesellschaft anpassen könnte. Jeder der mit Hunden lebt und Erfahrungen mit ängstlichen Hunden hat, wird bestätigen, dass sich mit ein wenig Geduld ein solches Problem schnell beheben lässt.

Sonia denkt, dass der Zweck des Programms darin bestand, die Unregelmäßigkeiten von Julie Rescue zu melden und darin, den Tieren in zu helfen, aber leider ist der Schuss nach hinten losgegangen und hat in Schweden und Norwegen eine eine Diskussion in Gang gesetzt, die dem Auslandstierschutz nur schadet. Schwarze Schafe gibt es leider überall und in jedem Metier, Skupelosigkeit ist leider eine der Charakterschwächen des Menschen, mit der wir immer wieder auf allen Gebieten des Lebens konfrontiert werden.

Bis diese Mückenart aufgrund der Klimaveränderungen in die nordischen Länder vordringt wird hoffentlich noch viel Zeit vergehen. Schweden gilt als ein sehr sauberes Land, durchaus positiv, es sei denn, demnächst beginnen Säuberungsaktionen zur Beseitigung ausländischer Tiere, dann würde ich den Skandinaviern auf jeden Fall empfehlen, demnächst besser nicht das Land zu verlassen, um in südlichen Ländern den Urlaub zu verbringen, denn dort lauern die Sandmücken fast überall (siehe Wikipedia).

Sonntag, Januar 18th, 2009, 04:51 | Allgemein | kommentieren | Trackback

3 Kommentare zu “Spanische Hunde im Blickpunkt Schwedens”

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  1. 1 18. Januar 2009, Miwa Kunz-Kuwahara schreibt:

    Es ist ein Skandal, aber überrascht mich nicht, glaub mir, den Katzen geht es dort viel viel schlechter, Schweden sonst ist und bleibt mein Traumland, ich liebe Land und Leute, einfach alles, träume sogar noch immer vom Auswandern… aber nicht so heftig wie früher. Man meint, Schweden wäre ein TS Vorbildland, es ist es auch, wenn es um die sogennanten Nutztiere geht, Kühe haben tollen Freilauf, schon immer, keine Hühner sind im Käfig, Pelz farmen gibt es am allerwenigsten im ganzen Slandinavien, keine Füchse dürfen in Pelzfarmen gehalten werden, Antipelz Aktivismus ist deutlich zu sehen. Nicht wie in Dänemark oder Finnland, wo man bedroht wird, wenn man mit der Kamera erwischt wird. Meine Freundin, die ich öfters besuchte, ist in Schweden Journalistin und arbeitet bei SVT ( oben auch genannt, es ist der schwedische ARD ), sie war in einem Pelzfarm, hat mit Aktivisten zusammen Aufnahmen gemacht, es war schon ein heftiges Erlebnis, sagte sie, obwohl sie mit TS nicht sehr viel zu tun hat.
    Ich war oft in Schweden, meistens vor der Zeit, wo ich angefangen habe, mich mit TS zu befassen, alles war toll, ich sah so keine freilaufenden Katzen damals. Bei den letzten Besuchen sind mir viele Katzen, vor allem unkastrierte Kater in der Stadtmitte aufgefallen, dann fand ich eine ganze Menge scheue Katzen, ungelogen in der Stadtmitte. Seitdem habe ich mit dem örtlichen Katzenschutzverein täglich gesprochen, solange ich noch dort war, weil ich wollte, dass sie sie einfangen, um zu kastrieren oder bei sich aufzunehmen. http://hem.passagen.se/streckod/djurens/ Sie haben mir versprochen, ihr Bestes zu versuchen, ich musste leider danach zurück nach Deutschland. Aber was sie mir erzählt haben, hat mich geschockt. Diese Katzen, die ich in kleiner Ecke gesehen habe, waren einige von 500 jener Gegend bestehend aus 4 hübschen schmalen Gässchen(Altstadt), in der ganzen Stadt Göteborg mindestens 15,000 Streuner( in Stockholm viel mehr ), und zwei Drittel davon überleben das harte Leben nicht, werden krank oder oft überfahren. Sie meinten, es gibt viele reiche Leute, aber für sie ist es zu teuer, Katzen kastrieren zu lassen, das machen nur wenige Leute, egal ob in der Stadt oder auf dem Land, wo das Problem selbstverständlich noch viel schlimmer ist. Sie haben das deutsche TS Gesetz beneidet, das von England und sogar von Polen. Und es war vor kurzem noch so, dass man die Polizei anrufen und holen konnte, wenn man sich von Katzen gestört fühlte, dann durfte die Polizei sie sogar töten! als ich das alles erfahren habe, war das Bild vom „Traumland“ schnell vom Herzen verschwunden, seitdem war ich nicht wieder dort, es hat mich schwer belastet. Ich dachte und hoffte immer, Schweden wäre anders, sie respektieren alle Lebewesen, leben in Einklang mit Natur..
    Viele Katzenfreunde dort wissen diese Fakten auch nicht mal, das hat mich auch überrascht, ich habe mit einigen Katzenbesitzern gesprochen, und sie waren sich sicher, dass es in den Städten keine Streuner gäbe, und dass es Probleme mit Katzenüberpopulation nur auf dem Land gäbe.
    Sie haben keine städtischen TH, alles ist privat und Kapazität ist beschränkt… also man kann sich schon vorstellen, was das für Katzen bedeutet. Streunende Hunde gibt es wenigstens nicht. Es war grausam, es gibt eben kein Paradies für Tiere..

  2. 2 18. Januar 2009, Manuela Bönig schreibt:

    Es ist unfaßbar,das gerade so fortschrittliche Länder wie Schweden und Norwegen derartig mittelalterlich reagieren.Vor allem die hiesigen Tierärzte die ihren Job doch wohl total verfehlt haben.Wie vernagelt oder besser hohl muß eine ganze Nation sein um solch einen Schwachsinn zu glauben???Nun ist in höchstem Maße Aufklärungsarbeit geboten,vor allem was die Leischmaniose betrifft.Ebenso das psychische Probleme eines Hundes (vielleicht sollte man sich mal mit den Hintergründen beschäftigen und sich einige Bilder der gequälten Hunseseelen anschauen)keinen Tierarzt berechtigen ein gesundes Tier einzuschläfern.Vielleicht sollte man dies doch auch mal für den Menschen einführen,jeder der nicht in die Gesellschaft paßt (Krebs hat,HIV oder sonstige Defekte)sofort einfangen und wegspritzen.Es ist unglaublich,man könnte meinen die Menschen entwickeln sich zurück statt weiter.Und das im Jahre 2009.Nun sollten sich schnellstens sämtliche seriöse Organisationen zusammentun um schlimmeres zu verhindern,das heißt bevor noch mehr unschuldige Tiere sterben müssen.Vor allem ist die zuständige Regierung gefordert,dieser JULIE RESCUE sämtliche Tiere wegzunehmen und dafür zu sorgen das diese Betrügerin hinter Gittern verschwindet.Betrug,Tierquälerei,die Liste der Vergehen wird sich wohl noch fortführen lassen.Ich bin tief erschüttert über soviel menschliche Dummheit,Intoleranz und Unverständnis.M.Bönig

  3. 3 7. Februar 2009, Rune Nemo schreibt:

    Die Nestbeschmutzung und der Charaktermord durch ehemalige Vorstandsmitglieder von Julie Rescue, die ja auch mit der Buchhaltung und dem Addressenverzeichnis verschwunden waren (wobei sich das staatliche schwedische Fernsehen auch noch mit Diebesgut befasst hat, ganz davon zu schweigen wie mörderische Drohungen von fremden Menschen plötzlich in vielen In-boxen lagen), hat jetzt plötzlich und schlagartig aufgehört. Die Chefs beim Fernsehen scheinen plötzlich die richtigen Fragen gestellt zu haben. Das läuft oft so in Schweden: Mitarbeiter bei Medien setzen sich für Freundinnen und Sexpartner auch Mal ein ohne allzu kritische Recherche zu betreiben. Besonders fortschrittlich ist das zwar nicht, aber es gibt eben im kleinen Teich keine Konkurrenz, die solche Erscheinungen korrigieren könnten. Hunderte, oder gar Tausende, Personen hätten hier in Schweden eine andere Lage beschreiben können – die wurden aber alle von Pelle Westman wegzensuriert. Pelle Westman ist seit zwei Wochen von der Bühne verschwunden – wir nehmen an, seine Chefs haben ihn in einen bezahlten Urlaub geschickt. Gerecht? Nein! Gut? Ja!

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