11th April 2009

Pferde in der Tauromachie

toro_y_caballo.jpg

Die Stiere sind nicht die einzigen Opfer. Auch Pferde leiden in diesen Spektakeln. Fast immer werden alte Pferde eingesetzt und viele enden schwer verletzt oder tot.
Von dem Geruch des Stieres in Schrecken gesetzt müssen einigen Beruhigungsmittel gespritzt werden bevor sie hinaus in die Arena gezwungen werden. Ihnen werden die Stimmbänder durchschnitten, damit ihr entsetztes Wiehern die Zuschauer nicht stört. Auch werden ihnen die Augen verbunden.
Der Brustpanzer schützt sie nicht vor den Stössen der Stierhörner und dient eigentlich nur dazu, dass das Publikum nicht sieht, wie sie von den Hörnern aufgeschlitzt werden.
Ist dies der Fall, werden sie in die Stierzwinger geführt, wo ihnen die Eingeweide wieder hinein geschoben werden und die Öffnung mit Lappen, Putzwolle oder Sägemehl gestopft und die Wunde genäht wird und so werden sie zurück in die Arena geschickt.
Und sollten sie nicht derart verletzt werden, ist es aber ganz normal, dass sie mehrfache Rippenbrüche erleiden. Wenige der Pferde, die die Stierkampfsaison beginnen, beenden sie auch, da sich niemand um sie kümmert und sie, ohne sie zu veterinärmedizinisch zu behandeln, zu neuen Stierkämpfen transportiert werden, wo sie dann nach sechs oder sieben Stierkämpfen elendiglich eingehen.

Bericht eines Augenzeugen:

Ich stand auf dem Hof, dem der Pferde der Stierkampfarena von Madrid, an einem Nachmittag des Stierkampfes. Ich habe gesehen, wie die Gehilfen ihre Hände in die blutenden Bäuche der Pferde steckten um mit Putzwolle die entsetzlichen Wunden zu stopfen.

Unaufhörliche Schmerzen rasten den unglücklichen Tieren durch die unruhigen Beine und schüttelten ihre Flanken und ihre gestutzten Schweife unter schrecklichem Leiden.Das Blut quoll schwer durch die Knäuel von blutgetränkten Wollfasern.

Danach wurde das sterbende Tier mit eimerweise kaltem Wasser überschwemmt um es so wiederzu beleben und das Opfer der langsamen Qual schlotterte wieder unter dem Gewicht des „picadors“ und kehrte so zurück in die Arena.

Nach diesem Besuch hätte ich einen erschütternden Bericht, der Inbegriff der Entsetzlichkeiten, die ich gehört und gesehen hatte, schreiben können. Eine Übersicht über Herz- und Gottlosigkeit, über Brutalität, deren Erinnerung sich in das Gedächtnis eines gutherzigen Menschen unauslöschlich eingräbt.

Nur etwas käme dem Horror dieses Artikels gleich: seine Nutzlosigkeit. Deshalb schrieb ich diesen Artikel nicht. Jetzt will ich nur eine Handlung erzählen, damit der Leser selbst darüber urteilen kann, dass ich nicht nur willkürlich Adjektive aneinanderreihe um eine Szene zu verdüstern.

Und hier die Handlung:

Zwischen den für den Stierkampf gekauften Pferden befand sich ein wildes Pferd. Niemand wollte es reiten und es war auch nicht angebracht, dieses Pferd in der Arena erscheinen zu lassen. Können Sie sich vorstellen, wie man erreichte, dieses Tier mit seinem krankhaften Zwang zum Draufgängertum zu bändigen?

Stellen Sie sich eine wirklich grässliche und abscheuliche Ungeheuerlichkeit vor. Haben Sie es getan? Nun….. es kommt noch viel schlimmer!!! Man riss diesem Pferd die Augen heraus!!! Sie rissen ihm die Augen mit einer Eiseskälte, in aller Ruhe heraus.
Wie ohnmächtig durch den schrecklichen Schmerz wankte nun diese wilde Bestie zahmen Schrittes hinaus in die Arena.

Kann es denn wirklich sein, dass es kein Gesetz gibt, dass diese grauenhaften Offenbarungen an Bösartigkeit bestraft?

Anmerkung: Diese an Pferden durchgeführte Praktiken sind althergebracht und rechtskräftig und werden von Tierärzten mündlich bestätigt.

Zeugenaussagen aus der Abdeckerei der Stierkampfarena “Las Ventas” in Madrid von Wenceslao F. Flórez, Autor von “Der fröhliche Wald”, die er in seinem Buch “Hunde, Katzen und andere Freundschaften” wiedergibt.
Wenceslao Fernández Florez, 1879-1964, sp. Schriftsteller, Journalist und Politiker

Es schrieb Frederico García Lorca in “La memoria y la sangre” (Die Erinnerung und das Blut):

Oh unglückliches Spanien! Land der Dunkelheit, des Feuers und des Grauens! Verherrlichung der Geistesschwäche, geführt von wollüstigen Pfaffen, von aufgeblasenen Toreros, seelenlosen Prostituierten, Dieben im Frack und Unwissenden im Glauben!

Federico García Lorca, 1898-1936, sp. Poet und Dramaturg

Übersetzung: Caroline Waggershauser, Ciudadanos para los animales (Bürger für Tiere)

Siehe auch: CAS International (Comité Anti Stierenvechten), Pferde

Samstag, April 11th, 2009, 00:41 | Allgemein, CPA Bürger für Tiere, STIERKAMPF | kommentieren | Trackback

16 Kommentare zu “Pferde in der Tauromachie”

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  1. 1 11. April 2009, Sabine schreibt:

    Fast alles was sich in Spanien Kultur und Tradition nennt ist ein halbes Blutbad… Stierkampf sowieso… Jagdhunde quälen ein Volkssport… das die Pferde genauso leiden wie die Stiere, sollte eigentlich jedem klar sein, der sich Bilder von so einem Kampf einmal angetan hat…

    Es ist mit die grausamste Tierquälerei die es gibt… einem Tier mit angeborenem Fluchttrieb diese Aufgabe (eine Unverschämtheit) aufzuzwingen!! Damit geht die Quälerei doch schon los!!! Und den Rest… das ist wirklich das allerletzte was sich auch nur Menschen einfallen lassen können…. Die grauenhafteste Spezies auf dieser Welt… und in Richtung südlicher Länder besonders ausgeprägt wie mir scheint….

    Zuviel Sonne??? Zuviel Hirn vertrocknet?? oder genetisch bedingt anders ausgestattet??? Irgendwas läuft da auf jeden Fall, bei den meisten ganz falsch im Gehirnskasten…oder gar nicht…???

  2. 2 11. April 2009, Lydia Schloh schreibt:

    Einfach schrecklich. Was sind daß für herzlose Menschen. Einfach grauenhaft.
    Nicht nachvollziehbar. Dem müßte sofort ein Ende gesetzt werden. Jeder Urlauber oder Einheimische welcher an so einem Stierkampf als Zuschauer anschaut, macht sich mitschuldig.
    Bitte wenn Sie in Spanien Urlaub machen, beschweren Sie sich darüber bei der zuständigen Instanz.

  3. 3 11. April 2009, Katja schreibt:

    Bei jedem Bericht denke ich: Es geht nicht schlimmer…..
    Ich werde immer und immer wieder eines Besseren belehrt!
    Obwohl meine Familie, Freunde, alle unbescholtenen Menschen und die unschuldigen Tiere sowie auch ich davon betroffen wäre, das “ Modell Mensch“ in seiner fürchterlichen Perversion hat auf diesem Planeten ausgedient.
    Ich schreie schon bald nach der nächsten Eiszeit, es reicht!!!!!!!

  4. 4 11. April 2009, cry schreibt:

    mir wird schlecht.. :o((
    Die Stiere sollten ALLE Toreros auf die Hörner nehmen und so massakrieren , wie sie es u.a. auch noch mit den Pferden machen …dann wär endlich (vielleicht) mal Schluß mit der Quälerei.

    Es gibt aber noch genügend Deutsche, die sich dieses grausame Spektakel als „Urlaubsbelustigung“ gönnen .

    Mir ist es auch unbegreiflich, wie der König und die Kirche so etwas weiterhin dulden kann, denn Proteste gibt es ja schon genügend…eine Schande für diesen Kö…. und dieses Land ! PfuiDeifl

  5. 5 11. April 2009, Kathrin schreibt:

    Für mich sind das Bestien in Menschengestalt!!
    Ein Volk von „Tierquälern“ Ich wünschen denen das Sie eines Tages
    vor Schmerzen schreien werden und leiden müßen!!

  6. 6 11. April 2009, Christina schreibt:

    Ich bin mal wieder so Erschüttert über solche Grausamkeiten die der Mensch einem Lebewesen an tut.Wie kann man nur so ohne Gefühl und Herz sein ich werde es nie verstehen.Die Pferde tun mir so unendlich leid ich hoffe das sie schnell über die Regenbrücke gehen können und alle Schmerzen und Qualen weg sind.Es tut mir so leid ich schäme mich für diese Menschen das ich auch einer bin auch wenn ich das Gegenteil bin.

  7. 7 11. April 2009, marianna schreibt:

    unglaubliche tierleid
    schrecklich !!!

  8. 8 13. April 2009, Hanspeter Frey schreibt:

    Mein Gott, wie konntest Du nur solche Monster auf die Welt bringen, die Deine Geschöpfe derart misshandeln und foltern ?
    Schon bei der Judenvernichtung und jetzt wieder, immer die gleiche Frage: wieso und warum lässt Du das zu ?
    Selbst die leidenschaftlichen Worte eines Mahatma Gandhis werden zu Schall und Rauch, angesichts all dieser Tragödien.
    „Denn die moralische Grösse einer Gesellschaft lässt sich daran erkennen, wie sie ihre Tiere behandelt“.

  9. 9 13. April 2009, Claudia schreibt:

    Warum lässt Gott das zu??
    Eine Frage die sich wohl jeder im Tierschutz des öfteren stellt!
    Frage bliebe aber, ob es denn überhaupt einen Gott gibt!
    Und wenn ja,bleibt es wohl jedem selbst überlassen ,ob er ein Hitler oder eine Mutter Theresa wird!
    Liegt aber nicht gerade das MENSCH sein in dieser Entscheidung?

    Es liegt nicht an Gott,denn jeder von uns hat die Wahl,der einzelne Mensch entscheidet sich für das Gut oder eben das Böse.
    Ansonsten müsste dieser Gott ja pervers sein oder?

    Es liegt IMMER an der Spezies ,die sich die Krone der Schöpfung nennt und die (zumindest in meinen Augen)die Atombombe mehr als nur verdient hätte.
    Und unsere Gesellschaft hat weder Grösse noch sonst was-nein wir leben in einer Gesellschaft die von puren Egomanen und psychopathologischen Irren bevölkert wird,denen jegliches Mitleid mit Tieren (und Schwächeren an sich) fremd ist.

    Man muss schon sehr stark sein,um nicht verrückt zu werden als Tierschützer , bei so viel ethisch-moralischer Tieffliegerei,so vieler Unmenschen!

    Aber zum Glück haben sich einige Menschen (wenn auch viel¨,viel zu wenige )dazu entschlossen, sowas wie Mutter Theresas oder Gandhis der Tiere zu werden.

    Für die gemarterten Tiere sind diese wenigen Menschen wahrlich ein Segen,aber für viele der Tiere hat der Teufel keine Hörner und kein Klumpfuss,sondern die „hässliche Fratze eines Menschengesichtes“.

    Wobei wir wieder bei der Frage wären:MENSCH WARUM!!!!!!!!

  10. 10 14. April 2009, Lisa schreibt:

    Den ersten Kommentar habe ich in der Art auch schon überlegt, zuviel Sonne scheint wirklich das Hirn, falls solches jemals vorhanden war?, auszubrennen und die Frage nach Gott, hat sich doch wohl anhand der endlosen und immer furchtbareren Grausamkeiten wohl doch schon lange erübrigt!!!! Aber ich bewundere alle, die vor Ort dagegen ankämpfen und ich habe Hoffnung, daß es mehr werden und diese Seite finde ich so toll, weil man merkt, wir sind viele. Danke

  11. 11 29. Mai 2009, Michael de Armas Klein schreibt:

    Ich glaube an das Gute und meine Gedanken und Taten sind unumstößlich positiv. Wir, die gegen den „Strom“ schwimmen,werden immer mehr. Das Wort gegen jede Art von Grausamkeit und negativen Handlungen gegenüber von Menschen oder Tieren muß ausgesprochen werden, egal mit wem und wo man spricht. Schweigt nicht….schreit es raus.

  12. 12 23. Juli 2010, Nina schreibt:

    wie kann man einem tier so etwas schlimmes antun ??? solche menschen die tiere so leiden lassen sind monster und müssten alle auch so leiden wie diese tiere !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  13. 13 27. August 2010, Diese Barbarei muss aufhören! « Blog von Tierfotos -az and more schreibt:

    […] Pferde in der Tauromachie […]

  14. 14 1. März 2011, Kerstin Ahrenholz schreibt:

    PERVERS!!!
    Weiss grad nich ob ich Heulen oder Kotzen soll…

  15. 15 30. August 2011, Anastasia Frei schreibt:

    Ich bin zwar erst 12 aber ich finde es so schrecklich. Mann könnte denken die Ärzte haben die Gehirne von denen mit einem Tumor verwechselt und es entvernt. Ich sage es weil ich solche Monster nicht als meinesgleichen sehe.
    langsam fang ich an mich für diese Kreaturen zu schämen.Vor allem weil sie so aussehen wie ich und du.
    Jeder der Tiere so fertig macht sollte aufgespießt oder verbrand werden.

  16. 16 27. Mai 2013, mandy schreibt:

    ich hoffe das die menschen irgent wie auch mal vom stir erwischt werden und
    verreken, das die auch das spüren was die pferde an schmerzen spüren müssen

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