Die dunkle Seite Spaniens
Spanien ist nicht nur Sonne, Strand und Meer, Sangria, Ballermann und Flamenco. Spanien ist die Hölle auf Erden für jene, die keine Stimme haben, deren Todeskampf im Olé-Geschrei der Arenen verhöhnt wird, deren Kadaver in den stinkenden Perreras verrotten, die man aufhängt an den Korkeichen, nicht nur in Andalusien.
Die Zahlen über die von ihren Besitzern verlassenen Tiere sprechen eine deutliche Sprache, 200 000 Tiere werden jährlich entsorgt, unter ihnen ca. 50 000 spanische Windhunde.
Diese, ihren Besitzern lästig gewordenen Tiere, landen entweder in einer der zahlreichen städtischen Auffanglagern, den sogenannten „perreras municipales“, die sich wie ein tödliches Netz über ganz Spanien ziehen, werden als Streuner überfahren oder verhungern und verdursten. Das Leben auf der Straße ist hart, zumal streunende Hunde und Katzen auf der Suche nach etwas Fressbaren, oft und gerne mit Steinen vertrieben werden, oder ein gutes Ziel für rasante Autofahrer bieten, man bremst nicht sondern gibt Gas.
Misshandlungen von Tieren sind an der Tagesordnung, dabei sind den Perversitäten keine Grenzen gesetzt, aber was will man auch erwarten von einem Land, welches Stierkampf und Stierspektakel als Kultur betrachtet, die Misshandlung der Stiere legalisiert, wo der Sonntagausflug der erzkatholischen Spanier in eine Stierkampfarena nach dem sonntäglichen Kirchgang eine Selbstverständlichkeit ist., schon kleinen Kindern suggeriert wird, dass das Quälen von Tieren eine sinnvolle, legitime Freizeitbeschäftigung ist. Erziehung zur Grausamkeit, von Kindesbeinen an.
Die sadistische Überlegenheit des Menschen über das Tier ist in der archaischen Kultur Spaniens allgegenwärtig, Tierquäler finden sich in allen Bevölkerungsschichten, Angst vor dem Gesetzt scheint man nicht zu haben, die wenigstens Misshandlungsfälle werden aufgeklärt, da sie unbearbeitet, auf nimmer Wiedersehen in irgendwelchen Schubladen ignoranter Bürokraten verschwinden.
Die Galerie der Grausamkeiten scheint unerschöpflich: der junge Mann aus Talavera, ein inzwischen von der Partei ausgeschlossene Politiker der Volkspartei, der sich im Internet mit den Katzen, die er zuvor getötet hatte, zur Schau stellte, der verprügelte Hund in Lugo, dem man den Penis herausgerissen hatte, Juan Lado in La Coruña der seinen Schäferhund erschlagen hat, ganze Kolonien vergifteter oder zu Tode misshandelter Katzen, Tierquäler die eines Tages in ein Tierheim eindrangen und sich entschlossen die Pfoten der Hunde mit einer Motorsäge abzutrennen; Regina, die Mastin-Mischlingshündin, die in einem Tierheim lebte und der man Obststücke in den After schob und die man solange auf den Kopf schlug bis sie tot war, oder der Hund in Madrid der mit einer ätzenden Flüssigkeit übergossen wurde, der Fantasie der Tierquäler sind keine Grenzen gesetzt.
Ich könnte Seiten über Seiten fortführen, über Erschlagen, Verbrennen, Erhängen, Ketten, Säuren, Kugeln, Durst, Hunger, tausend weiteren Arten der Quälerei, die Liste der gemarterten und ermordeten Kreaturen in diesem Land ist unendlich und nur selten haben sie das Glück in ihren letzten Zügen liegend, von Tierschützern gerettet zu werden.
Die städtischen Auffanglager, subventioniert von den Gemeinden, sind ein lukratives Geschäft, sie dienen denen, die ihre Hände nicht mit Blut beflecken wollen. Selbst in gut geführten Auffangstationen werden Hunden und Katzen eingeschläfert, so viele Tiere können weder vermittelt noch am Leben gehalten werden, die Auffangstationen würden innerhalb kurzer Zeit aus allen Nähten platzen, alleine in den beiden Perreras in Málaga wurden im vergangenem Jahr 4500 Hunde euthanasiert, nicht nur kranke, sondern überwiegend junge und gesunde Tiere. Die wenigsten Hunde und noch weniger Katzen die in Perreras landen bekommen eine Change weiterzuleben.
Es gibt keine Zahlen über die genaue Anzahl der Auffangstationen, viele von ihnen sollten besser als Tier-KZ bezeichnet werden, denn das was sich hinter den Mauern des Todes verbirgt, lässt sich kaum in Worte fassen. Dreck, Gestank, die Mindestanforderungen an Hygiene werden nicht eingehalten, kranke Tiere zusammen mit gesunden, Rüden mit Hündinnen, Tierärzte die nur zur Euthanasie die Einrichtung betreten, schwerverletze Tiere denen keinerlei tierärztliche Hilfe gewährt wird, Öffnungszeiten die Adoptionen erschweren, Todeslager die von Besuchern gar nicht erst betreten werden dürfen.
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