Perrera Puerto Real, ein skandalöses Gerichtsurteil

Der Skandal um die Perrera von Puerto Real hat im vergangenem Jahr für Entsetzen in ganz Europa gesorgt. Durch den tragischen Tod dreier Hunde italienischer Touristen konnte endlich bewiesen werden, was viele Tierschützer schon seit langem geahnt hatten, dass in der Perrera von Puerto Real die Todeskandidaten auf grausame Art und Weise sterben.

Der Tod der beiden Hunde der italienischen Touristen Simone Righi und Joe Fiori brachte den Stein ins rollen. Im guten Glauben, die Hunde seien für ein paar Tage gut in der der Perrera zugehörigen Tierpension untergebracht, mussten sie nach drei Tagen feststellen, dass die Hunde tot sind.

Nur der Kadaver eines Hundes war auffindbar und eine Autopsie brachte die schreckliche Wahrheit ans Tageslicht, ihre Hunde wurden mit MIOFLEX getötet, ein preiswertes muskellähmendes Mittel welches vor medizinischen Eingriffen eingesetzt wird und bei den Tieren einen langsamen, grausamen Tod durch Ersticken verursachte, da eine progressive Lähmung der Atmung, nicht aber des Herzens, verursacht wurde. Der Todeskampf konnte mehrere Minuten andauern, die Hunde und Katzen waren während dieser Zeit bei vollem Bewusstsein.

Jahrelang waren die Tierschützern und Vereine der Gegend auf der Suche nach Beweisen: Refugio KIMBA, Ecologistas en Acción, Cadiz Felina, Prodean, Agaden und weitere, die daran arbeiteten die Zustände dieser, sowie anderer Perreras einundesselben Besitzers aufzudecken.

Während der friedlichen Demonstration gegen die Perrera wurde Simone, der Besitzer der verendeten Hunde, vom Denunzianten zum Angeklagten. Er wurde während seiner Verhaftung geschlagen, die örtliche Polizei war gegen die Demonstration, die Verhaftung war unangemessen, die Haft dauerte viele Monate.

Auf der Anklagebank saßen der Besitzer der Tötungsstation, Plácido Gómez die Leiterin Manuela Andrade, zwei Tierärzte, Estanislao Cuesta und Roberto Parodi und vier Arbeiter. Allen wurde Fälschung von Dokumenten, falsche Anzeigen sowie fortgesetzte Misshandlung von Tieren vorgeworfen. Gleichzeitig wurde erwähnt, dass ein “angesehener Tierarzt aus Cádiz” bestätigte, dass die Lieferungen von Mioflex seit dem Jahr 1994 erfolgten und dass außerdem “die Stadtverwaltungen von Cádiz, Puerto Real und San Fernando, um nur einige zu nennen, von den Ordnungswidrigkeiten in der Tötungsstation von Puerto Real informiert waren”. Dieser Tierarzt bestätigte außerdem, dass er bei verschiedenen Besuchen in der Tötungsstation “auf engstem Raum eingepferchte Tiere sah, kranke Tiere mit Durchfall oder Blutungen und sogar einem, dem ein Knochen herausstand. Außerdem sah er Tiere, die einen Unfall erlitten hatten, im Sterben lagen und Hunde, die tagelang im Todeskampf lagen.”

Die ist nicht nur die tragische Geschichte von der Misshandlung von Tieren, sondern auch ein Coktail von Autoritätenmissbrauch und Bonzentum, jetzt wurde ein Urteil gesprochen welches dies bestätigt und welches man als skandalös bezeichnen kann, der Verwalter sowei die Direktorin der Perrera von Puerto Real wurden als nicht schuldig befunden!

Veröffentlicht wurden das Gerichtsurteil am 15. Juni in europasur.es mit folgender Überschrift: Die Richterin entschuldigt den Verwalter und die Direktorin der Perrera

Ebenso Diario de Jerez hat berichtet: Matadero „El Refugio“ / Schlachterei „Die Zuflucht“

In dem Urteilsspruch, der die Untersuchung schließt, folgert die Richterin, dass die Anwendung von Mioflex als Verstoß gegen das Tierschutzgesetz zu sehen ist. Nicht, weil es den Tod des Tieres herbeiführt – die Euthanasie ist gesetzlich erlaubt – wohl aber durch den dadurch ausgelösten Todeskampf. „Obwohl es Möglichkeiten zur Anwendung von Wirkstoffen die die Bewusstlosigkeit des Tieres herbeiführen gibt und diese infolge dessen die Qual lindern. Die böse Absicht, hier gleichzusetzen mit Grausamkeit, ist hier gegenwärtig in dem Verhalten beider Beschuldigten, da man absichtlich das Leiden der Tiere erhöht hat um ihnen unnötigerweise Qualen zuzuführen und um ihren Tod herbeizuführen“, folgert das Gerichtsurteil.

Die anderen Angeklagten konnten laut Richterin nicht verurteilt werden, weil nicht genügend Beweise vorliegen, um anderen Personen auch Schuld zuzuschreiben, da sie nicht verpflichtet waren, volle Kenntnis von der Wirkung von MIOFLEX zu haben.

Auch die schlechte Führung konnte man dem Besitzer und der Direktorin nicht zur Last legen.

Kranke Tiere wurden zusammen mit gesunden Tieren in einen Zwinger gehalten, gebärende Hündinnen teilten sich den Zwinger mit sterbenden Hunden, es kam immer wieder zu tötlichen Beißereien, all dies wurde den Betreibern nicht zu Last gelegt.

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