Die Solidarität für Volante, dem diesjährigen zum Tode verurteilten Stier, ist schier grenzenlos. Im sozialen Netzwerk Facebook ist unter den Tierrechtlern der „Toro de la Vega“ das top Thema, auch über Twitter werden Nachrichten verbreitet und zum Protest aufgerufen, unzählige Petitionen und Protestbriefe sind im Umlauf. Das alljährliche Blutbad in Tordesillas muss endlich beendet werden. Es reicht!
Mehr als 500 Menschen aus ganz Spanien und auch aus dem Ausland, zerbrachen am Sonntag symbolisch eine Lanze, um gegen das Turnier „Toro de la Vega“ zu protestieren, welches am kommenden Dienstag in Tordesillas stattfinden wird. Die Aktion fand unter starkem Polizeieinsatz und ohne Zwischenfälle dort statt, wo der Stier normalerweise per Lanzenstich getötet wird.
Laut der spanischen Tierschutzpartei PACMA ist das Spektakel illegal, weil das Turnier angeblich gegen einige Punkte der Verordnung von Stierkampfspektakeln der autonomen Gemeinschaft von Kastilien und León verstößt.
Heute fanden in vielen Teilen der Welt, u.a. in Mexiko, Kolumbien und Portugal, Demonstrationen für eine Abschaffung des „Toro de la Vega“ statt.
Im Jahr 2010 unterezichneten mehr als 400Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur ein Manifest für die Abschaffung des Blutbades.
Die Auszüge aus dem Manifest zeigen die tiefste Ablehnung der Intellektuellen gegenüber diesem Spektakel und die Forderung nach einer Abschaffung. Morgen wird Tordesillas wieder im Blick der Öffentlichkeit stehen, ein Ort, der auf internationaler Ebene eine traurige Bekanntheit erlangt hat, bekannt als Schandfleck Spaniens.
“Die Unterzeichner lehnen es ab, dass in Spanien die Demütigung und Folter eines Lebewesens als Kultur verstanden wird und ein Blutvergießen Kunst genannt wird.”
“Die wir dieses Manifest als Künstler und Intellektuelle der Literatur, der Musik, der Bildhauerkunst, des Tanzes und des Gedankens im Allgemeinen, aber vor allem als menschliche Wesen die fähig sind, sich der von einigen Mitgliedern der Spezie der wir angehören, bewiesenen Barberei zu schämen, vereinigen unsere Stimmen der wahren Kultur, der wahren Kunst, die die verstanden werden als ein Wohl des Volkes, jene die es wachsen und weiterkommen lassen und nicht verrohen und verknöchern.”
Der “Toro de la Vega” stellt einzig und alleine eine öffentliche Folter dar, genauso wie andere Spektakel mit Stieren in Spanien und anderen spanischsprachigen Ländern. Wir fordern die Abschaffung solcher Verirrungen, von denen wir uns weigern Komplizen zu sein, angesichts des morgigen Tags der sich von der Grausamkeit von wenigen gegenüber dem Schweigen von so vielen entsetzen wird.”
Der „Toro de la Vega“ ist das Opfer eines Wahns der Menschen, denen es nicht nur an Mitgefühl und Respekt gegenüber Tieren mangelt, sondern die auch meinen ihr vermeintliche Stärke damit beweisen zu können, indem sie ein Tier bezwingen und grausam und rituell niedermetzeln.
Seit vielen Jahren wird nun schon protestiert, doch bisher ohne Erfolg. Diese wohl blutigste Stierhatz Spaniens im Namen von Tradition und Kultur hat seine Daseinsberechtigung schon lange verloren. Die Grausamkeit mit der Jahr für Jahr ein Stier auf brutalste Art und Weise mit Lanzen erstochen wird ist in unserer heutigen Gesellschaft durch nichts rechtzufertigten, Bilder die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen sorgen weltweit für Entsetzen, doch die Regierung schaut weg, auch die Europäische Union, obwohl allen Stierzüchter über Agrarsubventionen Geld in den Rachen geworfen wird. Und die deutschen Medien schweigen. Script Reallity Shows, Tratschgeschichten über Prominente und ähnliche Banalitäten sind offensichtlich wichtiger.
Bei all diesen vergeblichen Versuchen dem Treiben in Tordesillas Einhalt zu gebieten, ist es nicht weiter verwunderlich, dass Tierrechtler dazu aufrufen, morgen Tordesillas zu „besetzen“. Diese mutigen Leute ahnen sicherlich worauf sie sich einlassen, denn die Anhänger des Toro de la Vega sind gewaltbereite und unberechenbare Fanatiker, doch man will nicht untätig zuhause auf dem Sofa sitzen Tränen vergießen ohne versucht zu haben Volante das Leben zu retten.
Wir sind das Volk. Und wir sind mehr. Wir sind des Mordens müde. Müde der Mörder, die sich auf die Freiheit morden zu können berufen. Wir sind des Wartens müde. Wir werden keine Gewalt anwenden, doch wisset, wir sind mehr. Und in uns ruht die Kraft der Gemeinschaft. Vereint Euch mit uns, respektiert uns oder fürchtet uns. Euer ist die Entscheidung.
www.sos-galgos.net/c/toro-de-la-vega