20th Januar 2013

Ein Tod, der hätte vermieden werden können

Dies ist mal wieder typisch spanisch! Am 16. Januar verirrt sich eine entlaufene Galga in den U-Bahn Tunneln der Madrider Metro, Tierschützer wollten die Galga einfangen, setzen sich mit dem verantwortlichen Personal der Metro in Verbindung, doch diese verweigerte jede Hilfe.

Weder bei Tag noch bei Nacht, als der U-Bahnverkehr ruhte, wurde es Tierschützern gestattet, die Gleise zu betreten. Ein Tierarzt war alamiert um zu versuchen den gestressten Hund mit einem Betäubungsgewehr zu betäuben, es hätte nur 15 Minuten gedauert, bis das Medikament wirkt. Auch wollte man eine Lebendfalle aufstellen, doch nichts dergleichen konnte unternommen werden um den Windhund zu retten.

Nicht nur das, die Metro behauptet sogar auf ihrer Facebook-Seite, „Wir tun, was wir können“, dann „Der Hund lief weg, danke für eure Sorge“, „Der Hund war nicht verletzt, macht euch keine Sorgen“, „Wir haben die ganze Zeit versucht ihn zu retten“, „Es tut uns leid, dass er gestorben ist“.

Die Wahrheit sieht jedoch anders aus, die freiwilligen Helfer wurden vom Personal beschimpft, „So ein Durcheinander wegen einem verdammten Hund!“ und man hat ihnen sogar verboten Videoaufnahmen zu machen.

Im Video kann man Kommentare einiger Metro Mitarbeiter hören, Kommentare wie „Verdammter Hund“ und „Riesenarschloch“, die zeigen, wie verdammt egal diesen Leuten das Schicksal der Galga ist.

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Am Samstag sah ein Arbeiter die Hündin im Tunnel liegen, nahe dem Bahnsteig der Haltestelle Sainz de Baranda, doch noch immer verweigerte man den Helfern jeden Zutritt. Nicht zu wissen, was genau passiert war, ob die Galga vielleicht noch am Leben war, entschlossen sich drei Tierschützer von Justicia Animal, Más Vida und BassGalgos gegen 23 Uhr dazu, die Gleise ohne Eraubnis zu betreten, nicht ohne vorher einen Angestellten der Metro darüber zu informieren, denn bis zur Ankunft der nächsten U-Bahn bleiben nur 18 Minuten.

Die Tierschützer kamen zu spät, fanden die Galga mit gebrochenem Bein, sie blutete stark, war noch nicht lange tot.

Das diese Vorfall auch anders hätte ausgehen können zeigt ein Fall aus dem Jahr 2001. In Barcelona wurde damals ein Schäferhund-Husky Mischling von den Bahngleisen gerettet. Der Zugverkehr von zwei Linien wurde für 3 Stunden eingestellt und mit der Hilfe von 5 Feuerwehrleuten, Polizei, Personal der Metro und einem Arbeiter der Perrera konnte der Hund gerettet werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Empörung über das Verhalten der Metro Madrid ist groß, heute fand um 18 Uhr eine von der spanischen Tierschutpartei PACMA einberufene Demonstration an der Haltestelle Sainz de Baranda statt. Es kamen Hunderte von Demonstranten, viele von ihnen mit ihren Hunden.

 

 

 

 

 

 

Was für ein Armutszeugnis für Madrid, der Hauptstadt Spaniens. Es war ja nur ein Hund, ein Galgo, ein reines Jagdwerkzeug zum Benutzen und Wegwerfen. Jahr für Jahr sterben in Spanien 50 000 Galgos, ganz legal in städtischen Tötungsanstalten, durch Erschießen und Erhängen, durch Verhungern und Verdursten, durch einen Verkehrsunfall oder aber durch die Tatenlosigkeit und Ignoranz der Verantwortlichen der Metro-Madrid.

Quellen:
europapress.es
madridiario.es

 

PETITIONEN:

Metro de Madrid: Justicia para la galga muerta en el metro de Madrid

AVAAZ: Ley que sancione la negación de ayuda a animales y protocolo para incidentes con animales en transportes públicos

Sonntag, Januar 20th, 2013, 23:29 | Allgemein, PETITIONEN, VIDEOS | kommentieren | Trackback

4 Kommentare zu “Ein Tod, der hätte vermieden werden können”

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  1. 1 21. Januar 2013, Birgit schreibt:

    In Spanien gibt es schon auch viele tierliebende Menschen.Das zeigt die Demonstration und die errichtete Gedenkstätte.Das arme Wesen.Ich könnte heulen.Danke an die Menschen, die alles versucht haben ihn zu retten und vielleicht ihr eigenes Leben auf das Spiel gesetzt haben.

  2. 2 22. Januar 2013, Thomas Pfeiffer schreibt:

    Sowas macht mich fuchsteufelswild – wenn ich so etwas lese könnte ich ausflippen.
    Aber es stimmt, in Spanien tut sich schon etwas. Hopfen und Malz ist nicht verloren, zumal in Deutschland auch vieles im Argen liegt.
    Gruß

  3. 3 1. Februar 2013, Rita K. schreibt:

    Im Land der ew’gen Sonne kennen die meisten Tiere nur die Schattenseiten des Lebens!
    Angefangen bei der Kulturschande „Stierkampf“, eine der brutalsten, vorsintflutlichen Tierquälereien, die zum UNESCO-Kulturerbe erhoben werden sollte, – über Stierrennen und andere Verbrechen an den Stieren, über die Massaker an den Straßentieren bis hin zu dem skandalösen Umgang mit den Galgos, deren gnadenlose Ausbeutung und Entsorgung – gibt es kaum ein Tier, das von Quälerei, Missbrauch, Ausbeutung ausgenommen ist. Rohe Gewalt, so weit das Auge reicht!
    Kein Wunder, wenn Menschen bereits im zarten Kindesalter mit der Gewalt an Tieren konfrontiert werden. Eine Kinderseele verkraftet diese Brutalität nicht. Mit zunehmendem Alter erlischt auch der letzte Funke Mitgefühl, das von Beginn an im Keim nahezu erstickt wurde.
    All jenen, die sich für Spaniens Tiere engagieren, – und das werden erfreulicherweise immer mehr – wünsche ich viele Erfolge bei ihren Aktivitäten!

  4. 4 22. Februar 2013, Harms, Sylvia schreibt:

    Für mich ist es ein Hundeleben wert, für eine entsprechende Zeit die Gleise still zu stellen, um die Hündin zu retten. Und wie man auf dem Video sieht, sind auch viele der
    Fahrgäste besorgt. Auch in Spanien gibt es viele Tierschützer, die jede Unterstützung brauchen. Nur !!! um den Zeitplan einzuhalten musste diese Galga auf grausame Art sterben. Was ist heute noch wichtig ? Ein Armutszeugnis für die Madrider Metro !
    Die einfachen Menschen in Spanien können einem Leid tun. Sie leiden unter der korrupten
    Regierung und der verlogenen Monarchie. Dem spanischen Adel geht es so schlecht, dass sie Stiftungsgelder in Millionenhöhe unterschlagen müssen, um Ihren gewohnten Lebenswandel zu finanzieren (Elefantenjagd etc.)
    Wer braucht den Adel heute überhaupt noch ? Sind wir noch im Mittelalter ? Wurden Sie überhaupt jemals gebraucht ? Sind die Adligen etwa Vorbilder oder sollen so etwas für uns sein ! Und die korrupten Politiker – wer braucht die ? Ich habe im Wörterbuch nach-
    geschlagen unter Politik: “ Berechnentes Verhalten oder Vorgehen (gr.)“. Ist das die
    Antwort auf alle meine Fragen und was kann man überhaupt dagegen tun ?
    Über das Verhalten der Kirche möchte ich garnicht reden – die sehen mich schon lange nicht mehr.
    RIP arme Galga

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