26th April 2013

Spaniens Bürger sind gegen die Förderung von Stierkämpfen durch öffentliche Gelder

Während das spanische Parlament darüber debattiert, den Stierkampf zum Kulturerbe zu erklären, zeigt eine von der „Humane Society International“ in Auftrag gegebene Meinungsumfrage, dass die Mehrheit der Spanier ablehnt, dass der Stierkampf mit öffentlichen Geldern gefördert wird.
Laut Umfrageergebnissen von Ipsos MORI haben drei Viertel der Bevölkerung in den letzten fünf Jahren keinen Stierkampf besucht und nur 29 Prozent der Bevölkerung unterstützt den Stierkampf.
Die Gesetzesvorlage der Stierkampflobby zum landesweiten Schutz und zur Förderung des Stierkampfs wird im Kulturausschuss debattiert, bevor dann zuerst der Senat und dann der Kongress darüber abstimmen.
Wenn dieses neue Gesetz verabschiedet wird, könnten noch mehr öffentliche Gelder bereit gestellt werden, um das blutige Spektakel zu finanzieren und zu fördern.

„Der Stierkampf ist ein grausames und veraltetes Spektakel, das keinen Platz im modernen Spanien hat“, sagte Kitty Block, Vizepräsident der „Humane Society International“. Die Umfrage zeigt deutlich, dass die überwiegende Mehrheit der spanischen Bevölkerung die Grausamkeit gegenüber Stieren nicht unterstützt und keine öffentlichen Mittel in den entsetzlichen Blutsport fließen sehen möchte. „Humane Society International“ fordert Spaniens Politiker auf, den Gesetzentwurf abzulehnen, der eien zynischen Versuch darstellt, Steuergelder einzutreiben, um einer sterbenden Industrie wieder Leben einzuhauchen.in zu bringen. Lasst uns Spaniens Kunst, Kultur und architektonische Erbe ohne Grausamkeiten feiern, und die Folter von Stieren zur Unterhaltung in die Geschichtsbücher verbannen.“

Die kürzlich vom Kulturministerium veröffentlichten Zahlen zeigen, dass die Zuschauerzahlen bei Stierkämpfen auf ein Rekordtief gesunken sind. In den Jahren 2007 bis 2011 ging die Anzahl der Stierkampfveranstaltungen von 3650 auf 2290 (davon nur 590 Corridas mit bekannten Stierkämpfern und erwachsenen Stieren) zurück. Diese Zahlen dürften im Jahr 2012 durch die Rezession und das Stierkampfverbot in Katalonien noch weiter gesunken sein.

Wichtige meinungsbildende Umfrageergebnisse:

– 76 Prozent der Bevölkerung ist gegen den Einsatz öffentlicher Mittel zur Unterstützung der Stierkampf-Industrie
– Nur 29 Prozent der Bevölkerung unterstützt den Stierkampf (nur 13 % davon unterstützt den Stierkampf „stark“)
– 70 Prozent der Befragten gaben an, sie hätten keinen Stierkampf in den letzten fünf Jahren besucht
– 7 Prozent der Befragten gaben an, „etwa einmal im Jahr“ einen Stierkampf zu besuchen (Im Vergleich dazu: 20 Prozent haben ein Museum / Ausstellung besucht, 19 Prozent ein Theater und 12 Prozent Fußballspiele)
– 67 Prozent der Bevölkerung sind dafür, dass Kindern unter 16 Jahren nicht erlaubt sein sollte, Stierkämpfe zu besuchen.

Stierkämpfe wurden bereits in vielen Ländern verboten: Argentinien, Kanada, Kuba, Dänemark, Italien und Großbritannien. Stierkampfveranstaltungen finden immer noch in Spanien, Frankreich, Portugal, Kolumbien, Venezuela, Peru, Ecuador und Mexiko statt. Einige spanische Städte wie Calonge, Tossa de Mar, Vilamacolum und La Vajol sowie die autonome Region Katalonien haben den Stierkampf verboten.

Jedes Jahr erleiden Tausende von Stieren bei den Corridas einen langsamen und grausamen Tod; sie werden routinemäßig anhaltenden Schmerzen ausgesetzt. Zuerst durchbohren picadores (Lanzenreiter) den Stiernacken mit einer Lanze. Dann sticht ein matador (Stiertöter) wiederholt das Tier mit banderillas (ein verzierter Stab, an dessen Ende sich eine Stahlspitze mit Widerhaken befindet). Zuletzt sticht der matador dem Stier mit seinem Degen (Estoque) tief in den Spalt zwischen den Schulterblättern. Wenn der vollkommen erschöpfte und Blut spuckende Stier zusammenbricht, wird er mittels eines Dolchstoßes ins Genick, getötet.

Die Plattform La Tortura No Es Cultura und die spanische Tierschutzpartei PACMA glauben, dass die Regierung und die Parteien, die die Erklärung des Stierkampfs zum Kulturgut („Bien de Interés Cultural“) unterstützen, sich damit gegen die Forderungen der spanischen Gesellschaft wenden, in der eine wachsende Ablehnung aufgrund erhöhter Sensibilität gegenüber der Behandlung von Tieren in Spanien auszumachen ist.

Presseerklärung von la Tortura No Es Cultura:

La mayoría de los españoles se oponen a destinar fondos públicospara financiar la tauromaquia

www.latorturanoescultura.org

Freitag, April 26th, 2013, 23:11 | Allgemein, STIERKAMPF | kommentieren | Trackback

7 Kommentare zu “Spaniens Bürger sind gegen die Förderung von Stierkämpfen durch öffentliche Gelder”

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  1. 1 27. April 2013, Veronika Meyer schreibt:

    Stierkampf ist eine altmodische Tierquälerei für Sadisten ! Ist Unkultur wie Sklavenarbeit und Gladiatorenkämpfe. Das ist überholt,es gibt heutzutage sehr viel humanere Unterhaltung. Ausserdem schaden die vielen Grausamkeiten dem Ruf des Landes.
    Macht lieber ein gute Show mit menschlichen Künstlern und Artisten. Beutet Tiere nicht aus .

  2. 2 27. April 2013, Eva Scheller schreibt:

    Kann mich nur anschließen: Stierkampf ist eine Tierquälerei für Sadisten und gefühllose Ignoranten und hat mit Kultur nichts tun tun. Es muss bei hoher Strafe verboten werden, aber ganz sicher nicht gefördert. Politker, die dese antiquierte Barbarei unterstützen, gehören abgesetzt!

  3. 3 28. April 2013, Johanna Schwarzer schreibt:

    Es ist unvorstellbar, dass im 21. Jahrhundert, in dem aufgeklärte und zivilisierte Menschen leben, Steuergelder seitens der EU an spanische Züchter vergeben werden, die Stiere allein deshalb züchten, damit sie in Arenen zum Zeitvertreib für die alkoholisierten Zuschauer bzw. Sadisten übelst gequält und zu Tode geschunden werden. Ich weigere mich dagegen, dass meine gezahlten Steuern für das Quälen von Tieren verwandt werden. Diese Barbarei gehört dem Mittelalter an und muss schnellstens beendet werden. Spanien hat eine hohe Arbeitslosenzahl und dann werden EU Gelder derart verschwendet! Für mich ist die EU ein Irrenhaus, in dem der Steuer zahlenden Bürger für dumm verkauft wird.

  4. 4 28. April 2013, Isabel schreibt:

    Der Stierkampf ist nichts als ein legales Verbrechen (ein Überbleibsel der Inquisition) einem unschuldigen Grassfresser gegenüber. Diese Folterknechte nützen es schamlos aus, dass der Stier keinerlei Arglist besitzt und auf diese Weise chancenlos dem gut trainierten und bewaffneten Folterknechten ausgeliefert ist. Es ist ein Skandal, dass im 21. Jh. noch immer solch blutige Spektakel abgehalten werden, die obendrein noch seelischen Schaden an Zuschauern verursachen, seien es Kinder, Touristen oder Menschen mit Sensibilität, welche fähig sind sich in die Lage des leidenden Stieres zu versetzen.
    Im Übrigen wird mit der puya (Lanze) tief ins Kreuz des Stieres gestochen und dabei empfindliche Blutgefässe schwer verletzt, sodass das Blut in einem dicken Strahl mind. 25 cm hoch auch der grossen Wunde spritzt.

  5. 5 30. April 2013, Birgit schreibt:

    Es wird immer grausame und abartige Menschen geben, solange die Welt besteht.Das wird niemand ändern.
    Die ganze Welt könnte ein Paradies sein, wenn das Geld für arme Menschen und Tiere verwendet werden würde, anstatt es für Krieg und Rüstung auszugeben.

  6. 6 30. April 2013, Ingrid schreibt:

    Ja, der Stier hat keine Arglist. Er weiss nicht was das soll. Er will sich wehren aber es sind nicht seine Artgenossen mit denen er ringen und seine Kraft zeigen kann. Er würde am liebsten ganz schnell weg. Er rennt die Bande entlang und sucht einen Fluchtpunkt. Er hat Angst. Er sieht das Pferd, er ist gereizt. Und von oben da bekommt er furchtbare Stiche. Er ist jetzt schon schwer verletzt. Das Blut läuft über Flanken, Rücken, die Vorderbeine und wer genau hinsieht, sieht das Blut sprudeln, bei jedem Herzschlag. Und er muss noch einen langen Kampf durchstehen. Der Tod ist eine Erlösung. Er hat keine Chance….von Anfang an ist er ein Todgeweihter…..Ich weiss nicht, wie Menschen sich daran erfreuen können, an einem furchtbaren, so blutigen Kampf, wo IMMER feststeht wer der Verlierer ist. Wo ein Tier zu Tode gequält wird, je schlimmer umso besser…Jedes Fussballspiel ist spannender, der Ausgang immer offen. Das muss ein Ende haben. Und ich finde auch. Die EU ist ein IRRENHAUS. Und auch meine Steuern, genau wie von allen Anderen, auch den Spaniern werden für Sadismus an Tieren verschwendet. Zwangsräumungen ohne Ende in Spanien, viele, die ihre Wohnungen und Häuser verlieren. Riesige Fincas, die für ein Butterbrot, Appel und Ei verscherbelt werden. Reiche, die mit dieser Armut und Not noch reicher werden. Spaniens Ausverkauf….das ist doch krank.

  7. 7 7. Oktober 2014, marisol melgarejo schreibt:

    THIS BARBBARIC SLAUGHTER NEEDS TO STOP RIGHT NOW! IT NOT FAIR THE ANIMAL CANT DEFENT HIMSELF…STOP THIS TORTERE… THE WHOLE WORLD IS MAD ABOUT THIS BARBARIAN IVEL OF SPAIN!!

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