Stierkampf als Kulturgut – PP verschließt Augen und Ohren

Am Mittwoch den 26. September wurde im spanischen Kongress über die Erklärung des Stierkampfs zum Kulturgut debattiert. Die Plattform La Tortura No Es Cultura kritisiert in ihrer Presseerklärung, dass die PP nicht den Mut hatte, die von den anti-Stierkampf-Gruppen präsentierten Argumente zur Sprache zu bringen und ihre „bewiesenen Lügen“ über den Stierkampf wiederholt.

Der Präsident der Kulturkommission, Juan Manuel Albendea erklärte, dass  „El dolor y el placer se equiparan en el toro al final de la lidia“„Der Schmerz und das Vergnügen vereinigen sich im Stier am Ende des Kampfes“. „Dies ist eine Beleidigung der Intelligenz der Bürger“, erklärte Jose Enrique Zaldívar, Vizepräsident der Asociación de Veterinarios Abolicionistas de la Tauromaquia – AVAT (Verein der Tierärzte zur Abschaffung der Tauromachie).

Teilgenommen haben Abgeordnete folgender Parteien: Grupo Izquierda Plural, Grupo Mixto, PSOE, UPyD und PP. Die spanische Volkspartei, die den Stierkampf mit allen Mitteln fördert hat die parlamentarische Mehrheit. Die Parteien der Opposition präsentierten die Broschüre „La Tauromaquia contada por un Toro de Lidia“, die inzwischen auch auf Deutsch online veröffentlicht ist: DIE STIERKAMPFKUNST ERZÄHLT VON EINEM KAMPFSTIER. Sie wurde von Jose Enrique Zaldivar, dem Präsidenten von AVAT geschrieben und veröffentlicht von der Plattform La Tortura No Es Cultura und CAS International.

Laia Ortiz (ICV), betonte, dass nur 7 Prozent der Spanier einmal im Jahr einen Stierkampf besuchen und kritisierte die Verwendung öffentlicher Gelder, um den Stierkampf vor dem Untergang zu bewahren. Sie betonte die Notwendigkeit, Kinder von einer Aktivität fernzuhalten, die nach zahlreichen Studien das emotionale und moralische Wachstum schädigt. Ebenfalls fordert sie keine Stierkämpfe im öffentlichen Fernsehen auszustrahlen.

Alfred Bosch (ERC) Grupo Mixto gab an, dass es keine Grundlage gibt, um die Befugnisse der autonomen Region Katalonien zu ignorieren, die den Stierkampf verboten hat. Er betonte, dass es keine Unterschiede zwischen den Tieren gibt, dass niemand mit seinem Hund das machen würde, was mit Stieren gemacht wird und wies auf die zahlreichen internationalen Petitionen hin, die ein Ende der Subventionierung von Stierkämpfen fordern.

Toni Cantó der UPyD sprach sich gegen die Subventionierung und gegen Stierkampf-Unterricht an Hochschulen und Stierkampf für Minderjährige aus, aber für die Erklärung des Stierkampfs zum Kulturgut.

PNV und Ciu sprachen sich ebenfalls gegen die Übertragung von Stierkämpfen im Nachmittagsprogramm aus und sind ebenfalls der Meinung, dass es keine rechtliche Grundlage gibt, das Stierkampfverbot in Katalonien rückgängig zu machen.

Jose Andres Torres Mora der PSOE sagte, „Gäbe es keine Stierkämpfe aber ein ähnliches Spektakel, würde niemand der Abgeordneten es zum Kulturgut erklären.“

Die PP, der Kulturausschuss und der Bildungsminister José Ignacio Wert bekundeten gar, „Es gab keine Subventionen für die Tauromachie, aber wir wissen nicht, warum man sie nicht haben könnte.“ Sie verteidigen den Stierkampf basierend auf den Schutz der Dehesas, glauben daran, dass der Stier wenig leidet und verteidigen die Sprache, da es viele Stierkampf-Fachausdrücke gibt. Der Präsident der Kulturkommission verteidigt sogar die Eltern, die ihre kleinen Kindern mit in die Stierkampfarena nehmen.

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