29th Oktober 2013

Frankreich: Brutaler Polizeieinsatz gegen die Demonstranten in Rodilhan

 

SIE WOLLEN FRIEDEN

BEENDEN SIE DAS TÖTEN


Am vergangenen Sonntag folgten ca. 800 Aktivisten dem Aufruf von CRAC Europe (Comité radicalement anti-corrida), Animaux en Péril und der Fondation Brigitte Bardot zum Protest gegen die geplante Stierkampfveranstaltung in Rodilhan, Südfrankreich. Die genehmigte Demonstration unter dem Motto “Wir verhindern das Massaker in Rodilhan!” wurde brutal von der Polizei mit Tränengas, Knüppeln und Gummigeschossen, niedergeschlagen.

Die Aktivisten die um 9 Uhr morgens ankamen, wurden von Polizisten in Kampfausrüstung begrüßt. Die Beamten der CRS (Compagnies Républicaines de Sécurité), deren primäre Aufgabe in der Abwehr von Gefahren durch Massenveranstaltungen, wie zum Beispiel Demonstrationen, besteht, wurden in der Vergangenheit wegen ihrer unverhältnismäßigen Gewaltanwendung immer wieder kritisiert. Nicht zu Unrecht, wie sich im Laufe des Tages noch zeigen sollte.

Die Autos der Aktivisten wurden durchsucht, einige wurden gefilzt, während Kartenbesitzer zur Stierkampfarena durch gewunken wurden. Jean-Pierre Garrigues, der Präsident of CRAC Europe, teilte die Aktivisten in neun strategische Gruppen ein, um sie an den Eingängen der Stierkampfarena zu positionieren.

Der Polizeichef und der Bürgermeister Serge Reder ordneten an, rund um die Stierkampfarena, in einem Abstand von ca. 400 Metern, Barrikaden zu errichten, damit der Stierkampf ungehindert fortgesetzt werden kann. Rodilhan war im Belangerungszustand. Dorfbewohner hatten ihre Fenster verriegelt , Geschäfte wurden geschlossen und die Gewalt begann, als die Aktivisten den Barrikaden ankamen. Die Vordersten setzten sich vor die Polizisten, hintern ihnen standen die Demonstranten in Reihen und schon setze die Polizei Tränengas ein, prügelte auf die Demonstranten ein und schoss mit potentiell tödlichen Gummigeschossen. einige der Aktivisten rannten weg um medizinische Hilfe zu bekommen, andere rannten zu den Linien der Polizei.Zwei Aktivisten wurden von Gummigeschossen verletzt, einer Frau wurde so eine tiefe Wunde im Unterschenkel verursacht, viele wurden leicht verletzt. Überall war Blut. Es war wie im Krieg.

Neun Aktivisten wurden von Rettungswagen evakuiert und mindestens zwei wurden verhaftet. Zeitweise gab es keine Sicht – die Luft war erfüllt mit Tränengas und Rauchbomben. Auch die Kommunikation war wegen all dem Geschrei und der Sirenen schwierig.

Viele der Aktivisten waren frustriert, weil sie das Blutbad in der Arena nicht hatten verhindern können, sie konnten die jubelnden Stierkampf Fans hören, während Stiere und Kälber zu Tode gefoltert wurden. die Tränengas-Attacken setzten sich bis zum Sonnenuntergang fort. Ein Aktivist beklagte: „Wir wurden behandelt wie Kakerlaken, die ausgerottet werden sollten.“ 

 „Der Stierkampf ist eine Kultur die zu bewahren ist. Das ist etwas, das ich liebe, es ist ein Teil der Kultur, meiner Familie“, dieser Meinung ist Manuel Valls, Innenminister von Frankreich und Kommandeur der CRS.

An dieser Demonstration beteiligten sich auch Tierrechtler aus Amerika. Sie werden eine formelle Beschwerde über die Brutalität der französischen Polizei beim US-Generalkonsulat einreichen. Ebenfalls haben sie eine Kampagne an den französischen Tourismusverband und an die französischen Botschaften in der USA lanciert und fordern, dass Frankreich diese Tierquälerei zu Unterhaltungszwecken abschafft und rufen sie zu einem Boykott von Frankreich auf. Ein wichtiger Teil des französisch Wirtschaft hängt von amerikanischen Tourismus ab. Noch haben die Amerikaner keine Ahnung davon, dass die französisch Regierung Tierquälerei als „Kultur“ und „Kunst“ fördert. Der französische Tourismusverband will nicht, dass das wahre Gesicht der Tauromachie an die breite Öffentlichkeit kommt, doch die amerikanischen Tierrechtler werden sich dafür einsetzen, dass die Menschen in der USA darüber aufgeklärt werden.

Fotogalerie: Crac Europe

Fotogalerie: el Nuevo Herald – Protesta contra las corridas de toros en Francia

Fotogalerie:  Fondation Brigitte Bardot

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Quellen:
www.anticorrida.com
animal.libre.over-blog.com
french-news-online.com
trust.org
thelocal.fr

Dienstag, Oktober 29th, 2013, 02:08 | Allgemein, STIERKAMPF, VIDEOS | kommentieren | Trackback

4 Kommentare zu “Frankreich: Brutaler Polizeieinsatz gegen die Demonstranten in Rodilhan”

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  1. 1 29. Oktober 2013, Isabel schreibt:

    Schlimmer könnte es nicht sein. Brutale Gewalt gegen die Aktivisten. Dass da eine sadistische Minderheit so viel Macht hat ist unfassbar. Die mutigen Aktivisten müssen wieder einmal einen Haufen einstecken. Und nicht nur sie, sondern alle Gegener dieser Schande, weil wir ohnmächtig mitleiden müssen.

  2. 2 30. Oktober 2013, Amor schreibt:

    Die Kettenhunde des Innenministers von Frankreich sind tatsächlich bis an die Zähne gepanzert.
    Für einen Scheißhungerslohn, für ein dahin Vegetieren als Arbeiterklasse spielen sie „Mexikaner mit dem kleinen Schwanz“ bei Aktivisten, die nicht mal eine Wasserpistole besitzen.

    So ist es halt geworden und mit uns allen!
    Wir denken, wenn wir Gewalt an Wehrlosen Wesen anwenden, und ein paar Cents dafür kriegen, dann sind wir auf der richtigen und – vor allem – auf der sicheren Seite des Kapitalismus.
    Die Palette der Kettenhunde des Systems ist grenzenlos und verwandlungsfähig, muss ich zugeben.
    Polizisten, Wächter, Hausmeister, Corida Präsidenten, Web-Seite-Betreiber-für Stierkampf-Sangria-Paella-und Flamenco, und nicht zuletzt der bierbäuchige Tourist, der Veteran der Neckerman-Invation, der sich als Stellvertreter des Torero in der Arena, das Spektakel für echte spanische Kultur und den Polizeieinsatz für Bürgerschutz hält.

    Ich halte mittlerweile den Tierschutz für eine innovative politische Bewegung, die primär gegen den Faschismus an Menschen und sekundär gegen den Faschismus an Tiere kämpft.
    In der Zukunft wird auch ziemlich viel Geld da fließen, Leute die zwar für den Kapitalismus und für teures Geld arbeiten, werden andererseits solche Aktionen kräftig finanzieren, damit die Welt künftig nicht nur nach Blut und Mord stinkt.
    Versprochen!

    Und zuletzt ein Liebeswort für Innenminister Frankreichs Manuel Valls:
    „Der Stierkampf ist eine Kultur die zu bewahren ist. Das ist etwas, das ich liebe, es ist ein Teil der Kultur, meiner Familie“.

    Monsieur Valls: Sie können uns mal! Kulturweise!
    Amor

  3. 3 30. Oktober 2013, Ingrid schreibt:

    Auch mir fällt es auf, das der Tierschutz, welcher ohnehin schon mit Füssen getreten wird, keine Lobby bei Gericht, keine Gnade bei Polizei findet. Das ist hier in Deutschland nicht anders. Urteile für Tierquäler lächerlich. Es ist schon lange ein Kampf von vielen Menschen, die das Leid an Tieren nicht mehr so hinnehmen, weil es auch mit ihrer „Lebenseinstellung“ kollidiert, nämlich in Frieden mit Natur und Tieren zu leben. Mit welch linken Methoden und quasi durch die Hintertür wird zerstört und ausgehebelt was viele von uns eigentlich schon als erledigt und vom Tisch hielten. Pelzindustrie mächtig im Kommen. Und zwar als Besatz von Jacken, Mänteln, Innenfutter etc. Die Pelze kommen aus China, darunter auch viele Hunde…..und Katzenfelle. Kein Experte kann sagen von welchem Tier das Leder stammt, wenn es erst gegerbt, gefärbt oder geschoren ist. Wir in Deutschland haben ein Import-Verbot von Hunde- und Katzenfellen. Und trotzdem kommen Tonnen von o.g. Pelzen und Leder in dieses Land.Mein Trost, die Gerber, die bis zum Knie in der Giftbrühe waten, werden schon tot sein, wenn der Träger von Leder und Pelz an Krebs erkrankt, Crom 6.

    Stierkampf als Tradition. Eine fragwürdige Tradition von Sadisten, Tierquälern, denen es völlig egal ist, wiesehr ein Stier sich quält, wieviel Schmerzen er leidet und Angst. O-Ton von Miguelito, Kinder Torero Mexiko. Stiere sind meine Freunde, durch sie habe ich ein schönes Leben, viel Geld, schöne Frauen bzw. Freundin. Ja, durch sie verdiene ich Geld und eines Tages viel Geld. Und so ist es mit allen Tierarten. Ein Selbstbedienungsladen an Leid und Elend….

    Aktivisten sind inzwischen eine politische Bewegung. Und der Kampf wird inzwischen mehr als gefährlich, schwere Körperverletzung inclusive. Ich möchte auch nicht den Tag erleben, wo legal Jagd auf Tierschutzaktivisten oder anders Denkende gemacht wird….die Weichen hierzu sind bereits gestellt. Aktivisten werden niedergeknüppelt, verhaftet, getreten, geschlagen und die Täter gehen straffrei aus. Wir hatten eine Bundestagswahl, wir hätten die Möglichkeit gehabt eine Tierschutzpartei ins Parlament zu wählen, wie Holland es hat, auch Spanien. Wir hätten stärker werden können….wir hätten auch den Akriisten in Spanien, Frankreich den Rücken stärken können. Tierschutz ist nicht populär, wer sich hier stark macht wird immer ein rotes Tuch sein, für die Mörder, Sadisten, Geldgierigen und für all jene, die ausrotten, jagen, schmuggeln, töten. Denn sie haben alle Freiheiten der Welt, sind nicht zu packen und kommen mit lächerlichen Strafen davon, wenn es mal „schiefgeht“. Der Sumpf von Korruption und Ignoranz ist unendlich tief. Das gehört bekämpft und zwar bis aufs Blut….

  4. 4 3. November 2013, Amor schreibt:

    Eine offene Antwort auf die noch offene Frage: „Wer muss eigentlich beschützt werden?“ von SfA

    “Ich glaube, dass der Stierkampf heutzutage das kultivierteste Fest der Welt ist“
    Federico García Lorca

    Der Schwule Lorca, der es gesagt und geglaubt hat, wurde von den Frankisten am 19. August 1936 in Granada wegen seinen Neigungen umgebracht.

    Frankisten sind diejenigen, die heute wieder für den Stierkampf entschieden haben.
    Sollte die Falange Española noch stärker werden, was nicht auszuschließen ist, halte ich es für eine Luxusfrage, wer wen beschützen muss.

    In diesem Fall, sollten sich die Schwulen nicht mehr mit Lappalien wie Demokratie oder Stierkämpfe beschäftigen, sondern sehen, dass sie ihren Arsch vor den Welt-Kulturhüter retten und das Land (damit meine ich nicht nur Granada sondern auch Málaga) so schnell wie möglich verlassen.
    „Sálvese quien pueda“, so zu sagen.

    Deshalb und vorsichtshalber empfehle ich, die Parole von Lorca zu entfernen.
    Entweder sensible Männer oder Stierkampf!
    Amor

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