Frankreich: Brutaler Polizeieinsatz gegen die Demonstranten in Rodilhan
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Am vergangenen Sonntag folgten ca. 800 Aktivisten dem Aufruf von CRAC Europe (Comité radicalement anti-corrida), Animaux en Péril und der Fondation Brigitte Bardot zum Protest gegen die geplante Stierkampfveranstaltung in Rodilhan, Südfrankreich. Die genehmigte Demonstration unter dem Motto “Wir verhindern das Massaker in Rodilhan!” wurde brutal von der Polizei mit Tränengas, Knüppeln und Gummigeschossen, niedergeschlagen.
Die Aktivisten die um 9 Uhr morgens ankamen, wurden von Polizisten in Kampfausrüstung begrüßt. Die Beamten der CRS (Compagnies Républicaines de Sécurité), deren primäre Aufgabe in der Abwehr von Gefahren durch Massenveranstaltungen, wie zum Beispiel Demonstrationen, besteht, wurden in der Vergangenheit wegen ihrer unverhältnismäßigen Gewaltanwendung immer wieder kritisiert. Nicht zu Unrecht, wie sich im Laufe des Tages noch zeigen sollte.
Die Autos der Aktivisten wurden durchsucht, einige wurden gefilzt, während Kartenbesitzer zur Stierkampfarena durch gewunken wurden. Jean-Pierre Garrigues, der Präsident of CRAC Europe, teilte die Aktivisten in neun strategische Gruppen ein, um sie an den Eingängen der Stierkampfarena zu positionieren.
Der Polizeichef und der Bürgermeister Serge Reder ordneten an, rund um die Stierkampfarena, in einem Abstand von ca. 400 Metern, Barrikaden zu errichten, damit der Stierkampf ungehindert fortgesetzt werden kann. Rodilhan war im Belangerungszustand. Dorfbewohner hatten ihre Fenster verriegelt , Geschäfte wurden geschlossen und die Gewalt begann, als die Aktivisten den Barrikaden ankamen. Die Vordersten setzten sich vor die Polizisten, hintern ihnen standen die Demonstranten in Reihen und schon setze die Polizei Tränengas ein, prügelte auf die Demonstranten ein und schoss mit potentiell tödlichen Gummigeschossen. einige der Aktivisten rannten weg um medizinische Hilfe zu bekommen, andere rannten zu den Linien der Polizei.Zwei Aktivisten wurden von Gummigeschossen verletzt, einer Frau wurde so eine tiefe Wunde im Unterschenkel verursacht, viele wurden leicht verletzt. Überall war Blut. Es war wie im Krieg.
Neun Aktivisten wurden von Rettungswagen evakuiert und mindestens zwei wurden verhaftet. Zeitweise gab es keine Sicht – die Luft war erfüllt mit Tränengas und Rauchbomben. Auch die Kommunikation war wegen all dem Geschrei und der Sirenen schwierig.
Viele der Aktivisten waren frustriert, weil sie das Blutbad in der Arena nicht hatten verhindern können, sie konnten die jubelnden Stierkampf Fans hören, während Stiere und Kälber zu Tode gefoltert wurden. die Tränengas-Attacken setzten sich bis zum Sonnenuntergang fort. Ein Aktivist beklagte: „Wir wurden behandelt wie Kakerlaken, die ausgerottet werden sollten.“
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