Vier Jahre nach der Verhaftung spanischer Tierrechtler ist das Landgericht von A Coruña zu der Schlussfolgerung gelangt, dass die damals verhafteten Aktivisten in keinem Zusammenhang mit den Nerzbefreiungen, noch den Verbrechen die ihnen vorgeworfen wurden, stehen.
Am 22. Juni stürmten Anti-Terror Einheiten der Guardia Civil, bewaffnet mit Gewehren und begleitet von Hunden, die für das Aufspüren von Sprengstoff ausgebildet sind, in einer großangelegten, Trócola genannten Operation, um 7 Uhr morgens die Häuser der Aktivisten. Zeitgleich schlugen sie in vier spanischen Provinzen, im Baskenland, in Madrid und in Galicien zu, beschlagnahmten Computer und andere Arbeitsmaterialien wie T-Shirts und Abzeichen. Gefesselt mit Handschellen, wurden die Aktivisten, die des “Öko-Terrorismus” beschuldigt und der Tierbefreiungsfront ” Frente Liberacion Animal” zugerechnet werden – weltweit bekannt als Animal Liberation Front – in gepanzerten Fahrzeugen zu den Gerichten und Polizeiquartieren gebracht. Laut den Ermittlungsbeamten waren diese Aktivisten, Angehörige der TierschutzorganisationenEquanimal und Igualdad Animal, die Anführer einer Reihe von Delikten zugunsten der Tiere – von Anschlägen auf Nerzfarmen bis hin zu Brandstiftung in Stierkampfarenen.
Neun der 12 verhafteten Tierrechtler mussten nicht ins Gefängnis, die drei Inhaftierten wurden vom Richter unter anderem der Freilassung von 20.000 Nerzen aus einer Pelztierfarm in Galizien im Jahr 2007 beschuldigt und die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Umweltschutzdelikte und Drohungen zur Last gelegt.
An diesem 22. Juni 2011 gab es eine internationale Welle der Solidarität mit den verhafteten Tierrechtlern, sowohl in Spanien als auch in mehr als 20 Ländern fanden Proteste vor internationalen Botschaften statt.
Folgendes Video wurde diesen Sommer während der nationalen Tierrechtskonferenz in Los Angels aufgezeichnet. Hunderte von amerikanischen Tierrechtlern schickten eine klare Botschaft:
Spenden finden ihren Weg über (bitte auf das Banner klicken), sie werden weitergeleitet auf die Webseite von Animal Equality, dort dann nochmals auf das Banner klicken, es folgt die PayPal Seite der Tierrechtsorganisation.
Die drei spanischen Tierrechtler, die auf Anordnung eines Richters in Santiago de Compostela seit dem 22. Juni in Haft waren, wurden am Mittwoch freigelassen. Der Ermittlungsrichter legt ihnen unter anderem die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung zur Last, die Beschuldigungen sorgten weit über die Landesgrenzen hinaus für Empörung, es fanden in vielen Teilen Spaniens und auch außerhalb des Landes Protestkundgebungen statt. Das Landgericht A Coruña hat der Beschwerde der Umweltschützer stattgegeben und kritisiert, dass der Haftbefehl keine detaillierten Angaben zu den Vergehen enthält, die ihnen zur Last gelegt werden, wodurch „das Recht auf Verteidigung gebrochen“ wurde.
Anti-Terror Einheiten der Guardia Civil, bewaffnet mit Gewehren und begleitet von Hunden, die für das Aufspüren von Sprengstoff ausgebildet sind, stürmten am 22. Juni in einer großangelegten, Trócola genannten Operation, um 7 Uhr morgens die Häuser der Aktivisten. Zeitgleich schlugen sie in in vier spanischen Provinzen, im Baskenland, in Madrid und in Galicien zu, beschlagnahmten Computer und andere Arbeitsmaterialien wie T-Shirts und Abzeichen. Gefesselt mit Handschellen, wurden die Aktivisten, die des „Öko-Terrorismus“ beschuldigt und der Tierbefreiungsfront “ Frente Liberacion Animal“ zugerechnet werden, weltweit bekannt als Animal Liberation Front,in gepanzerten Fahrzeugen zu den Gerichten und Polizeiquartieren gebracht. Laut den Ermittlungsbeamten waren diese Aktivisten, Angehörige der Tierschutzorganisationen Equanimal und Igualdad Animal, die Anführer einer Reihe von Delikten zugunsten der Tiere – von Anschlägen auf Nerzfarmen bis hin zu Brandstiftung in Stierkampfarenen.
Neun der 12 verhafteten Tierrechtler mussten nicht ins Gefängnis, die drei Inhaftierten wurden vom Richter unter anderem der Freilassung von 20.000 Nerzen aus einer Pelztierfarm in Galizien im Jahr 2007 beschuldigt und die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Umweltschutzdelikte und Drohungen zur Last gelegt.
Das Landgericht A Coruña kommt zu dem Schluss, dass die bis gestern Inhaftierten die Spitze der Organisationen Igualdad Animal und Equanimal bilden, die für aufsehenerregende Aktionen wie Proteste gegen Pelzvorführungen bei der Modenschau Cibeles oder Proteste in Stierkampfarenen verantwortlich sind. Die Guardia Civil ist sogar der Meinung, dass hinter diesen öffentlichen Protesten auch Sabotagen, Drohungen an Unternehmer und sogar die versuchte Schändung des Grabs des Toreros Julio Robles stehen könnten.
Da der Richter die Inhaftierung allerdings nicht begründete und den Anwälten der Verteidigung lediglich die Einleitungsformel des Haftbefehls vorlegte, nicht aber die Anklageschrift, mit der Begründung die sei geheim, wurden die Inhaftierten nun unter Auflagen aus dem Gefängnis entlassen, da die Beschuldigten auf diese Weise „weder Erklärung noch Richterspruch“ hatten, Das Landgericht betont, dass diese sich „zur Verteidigung gegen eine Entscheidung gezwungen sahen, ohne zu wissen, warum sie getroffen wurde“. Das Landgericht kritisiert, dass der Untersuchungsrichter nicht erklärte, warum die Beschuldigten Beweise hätten zerstören können, wenn sie während der Untersuchung des Falls auf freiem Fuß geblieben wären. „Der Sitz des Vereins Equanimal, mit dem die Beschuldigten in Verbindung gebracht werden, ist bekannt und es war genügend Zeit, um die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen und die dort eventuell vorhandenen Beweise zu sichern“, so das Landgericht. Aufgrund dieser Kritik des Landgerichts an dem Haftbefehl, wurde angeordnet, dass die drei Inhaftierten freizulassen. Sie müsssen sich nun an jedem Ersten des Monats bei Gericht zu melden, die Vorwürfe gegen sie bleiben zunächst bestehen.
Javier Moreno, der Pressesprecher von Igualdad Animal und einer der Beschuldigten verteidigte die Aktionen der Organisationen und erklärte, dass „sie lediglich die Praktiken der Pelzindustrie ans Licht bringen sollen“. In der Zeit in der sich die drie Tierrechtler im Gefängnis befanden, haben Tausende von Menschen ihre Solidarität gezeigt, es wurde eine mehrsprachige Webseite eingerichtet, auch mit dem Argument, dass Spanien diejenigen angreift, die die Rechte der Tiere verteidigen. Interessierte konnten und können weiterhin das Geschehen verfolgen und Medienvertreter finden auf der Seite Ansprechpartner und Pressemitteilungen. Auch Facebook und Twitter infomieren ausführlich über die Ereignisse und die weitere Vorgehensweise der Tierechtsorganisationen gegen die Beschuldigungen ihrer Aktivisten.
Equanimal und Igualdad Animal sind eingetragene Vereine, die über die Grenzen Spaniens hinaus bekannt sind. Beide Organisationen setzen sich für die Rechte aller Tiere ein, egal ob Nutztiere die der reinen Fleischgewinnung dienen, Tiere in Zirkussen, Pelzindustrie, Stierkampf, Jagd usw., ermittelt wird in allen Richtungen und die Ergebnisse an die breite Öffentlichkeit gebracht, auch über das Fernsehen. So konnten schon viele schreckliche Missstände aufgedeckt und auch zur Anzeige gebracht werden.
Vermutlich will man, wie Javier Moreno schon verlauten ließ, mit der Aktion ein Exempel statuieren und die Tierechtsbewegung kriminalisieren und in die Knie zwingen, „Die Lobby der Tierausbeuter und die mächtigen multinationalen Konzerne wollen die Tierrechtsbewegung ausbremsen, in Spanien kommt jetzt die Repression an. Wir haben keine Nerze befreit, aber wir haben sie und die Naturschützer öffentlich gegenüber der Pelzindustrie verteidigt, die jetzt als Terroristen gebrandmarkt werden.”
Manche betreten niemals ein Gefängnis, andere bewohnen es schon lange von draußen, weil sie die Inhaftierung Unschuldiger anklagen. Heute befinden sich drei Tierrechtler in einem, die sich nichts haben zuschulden kommen lassen.
Die Gitterstäbe einer Zelle sind demjenigen vertrauter, der – ohne dass er je auf der anderen Seite davon gewesen wäre – seit Jahren anklagt und den Schmerz anderer Inhaftierter teilt. Dass ihr die Schwelle eines Gefängnisses überschritten habt, meine Freunde, bedeutet nichts weiter, als dass ihr körperlich in jenen Raum eintretet, den ihr schon so oft zusammen mit diesen Geschöpfen bewohnt habt, die keine Anwälte zu ihrer Verteidigung und keine Gesetze zu ihrem Schutz haben. Und genau wie ihr sind auch sie unschuldig. Genau wie sie zahlt ihr mit eurer Freiheit den Preis dafür, dass es manchen Leuten nicht gefällt, nicht in den Kram passt, dass ihr frei seid. Und ihretwegen genauso wie euretwegen gibt es heute zahlreiche und unerschütterliche Stimmen, deren Ziel es ist, ein lethargisches Bewusstsein, einen schläfrigen Willen und vielleicht sogar Ignoranz zu überwinden, damit diese verstehen, dass derjenige, der unermüdlich Respekt für das Leben eines Geschöpfes fordert, ihm nicht die Tür zum Tod öffnet. Sondern dass das derjenige tut, der die Geschöpfe dort eingesperrt hat, wo sie nur mit abgezogenem Fell wieder herauskommen.
Wir Tierrechtler wissen alle, dass diese Abdeckereien, die euphemistisch Pelzfarmen genannt werden, tatsächlich nichts als Gefängnisse mit ihrem dazugehörigen Schafott sind, ebenso böse von innen wie fashion von außen, in denen die abgehäuteten Körper – manche von ihnen atmen noch – auf dem Boden aufgehäuft werden, während man die entfleischten Felle in den Schaufenstern von Luxusboutiquen ausstellt. Wir alle kennen diese makabre Realität genauso wie die meisten unserer Mitbürger, aber keiner von uns, die wir für den Respekt für Tiere kämpfen – weder wir hier draußen noch diejenigen, die weiter in Haft sind – würde die Vorhängeschlösser der Käfige und Türen dieser Hölle aufbrechen und damit diese und andere Lebewesen zu einem anderen Tod verurteilen.
Unsere Arbeit besteht darin, zu öffnen – aber den Geist und das Herz der Menschen, damit sie angesichts des schrecklichen Leids, das wir Tieren zufügen, zum Nachdenken angeregt werden und danach die Ethik und das Gesetz den Rest erledigen. Und diejenigen, die für sich selbst ein definitives Veto gegen den Schritt hin zu Mitleid, Empathie und Großzügigkeit eingelegt haben, sollen wenigstens der Lüge und der Vergiftung keine Nahrung geben, denn wenn man fünf Hühner oder zwei Lämmchen aus dem Todestrakt rettet und auf einen Gnadenhof bringt, ist das kein Verbrechen, sondern ein Ansporn und ein Akt der Gerechtigkeit.
Mit der Beschuldigung, unkontrolliert Tausende Individuen einer Spezies freigelassen zu haben, die als Eindringling katalogisiert ist, hat dies nur eins gemeinsam, nämlich den hartnäckigen Druck jener Gestalten, an denen die Geschichte so reich ist: derjenigen, die ihr Reich auf einem Fundament aus Leichen gründen und eine Mauer der Täuschung errichten, damit man von draußen die Klagen und Todesschreie der Opfer nicht hört, mit deren Leid sie sich die Taschen füllen.
Julio Ortega Fraile | Maltrato Animal: Un Crimen Legal | 10-7-2011
Es war sieben Uhr morgens, als mehrere gepanzerte Fahrzeuge vor dem Haus vorfuhren. Sie gehörten zu derselben Einheit der Guardia Civil, die zum Beispiel Eta-Mitglieder nach Bluttaten verfolgt und verhaftet. Sie wurden in Madrid, Galizien, Asturias und Bilbao eingesetzt, wo eine Anwohnerin die Szene aufzeichnete: die Beamten, die mit Gewehren bewaffnet waren und Sprengstoffspürhunde mitgebracht hatten, sperrten den Bereich ab, nahmen an der Haustür Aufstellung und drangen in das Wohnhaus ein. Die Bewohner schliefen noch und Panik breitete sich unter ihnen aus, als sie auf diese Weise aus dem Schlaf gerissen wurden. Die Antiterrorkommandos durchsuchten die Wohnungen oder besser gesagt, sie stellten alles auf den Kopf. Sie beschlagnahmten Computer. Sie nahmen auch äußerst verdächtiges und heikles Arbeitsmaterial mit, zum Beispiel Anstecker und T-Shirts. Danach führten sie die Festgenommenen ab: wir sahen unsere Freunde, die Hände mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt. Ich bin Mitglied von Equanimal, einer rechtmäßig gebildeten Non-Profit-Organisation mit gemeinnützigen Zwecken, mit der ich aktiv zusammenarbeite. Sie ist einer der beiden Tierschutzvereine, denen die 12 vor Kurzem Festgenommenen angehören. Ich kenne auch die Leute von Igualdad Animal, deren Aktivismus ich seit Gründung der Gruppe verfolge und unterstütze.
Dass diese Personen des Terrorismus beschuldigt werden, ist ein Angriff wie aus einer verkehrten Welt und er findet in einem Land statt, dessen Strategie es ist, das Ansehen von Tierschutzgruppen zu beschädigen. Präzedenzfälle dieser Strategie finden sich in anderen europäischen Ländern und in den USA (wo man herausfand, dass verschiedene gewalttätige Aktionen in Labors von Mitgliedern ausgeführt worden waren, die das FBI eingeschleust hatte): sie besteht in der Kriminalisierung einer friedlichen Bewegung, die von der Gesellschaft immer stärker unterstützt wird. Die Unternehmerlobbys fühlen sich durch die Ablehnung ihrer grausamen wirtschaftlichen Handlungen bedroht und reagieren mit Unterdrückung, indem sie versuchen, die Bewegung in den Medien mit Szenen wie dieser zu dämonisieren: Gewalt darzustellen, wo es keine gibt.
Wo es tatsächlich Gewalt gibt, und zwar in extremer Form, das ist an den zahlreichen Orten der Ausbeutung von Tieren, die Equanimal und Igualdad Animal untersuchen und anzeigen: Massentierhaltungsbetriebe für den Lebensmittelkonsum der Menschen, Labors für Tierversuche, Stierkampfarenen und andere Schauplätze grausamer Feste, Zoos. Allein auf den Pelztierfarmen sterben jedes Jahr 300.000 Nerze einen grausamen Tod. Es war auch eine galizische Pelztierfarm, auf der 2006 Tausende Nerze freigelassen wurden – daraufhin leitete man eine Untersuchung ein und beschuldigte die Tierschützer, obwohl diese wiederholt ihre Nichtbeteiligung erklärt hatten. Schon damals zeigte ein Aktivist andere Möglichkeiten auf: eine Eigensabotage, um die Versicherungssumme zu kassieren, ein Angriff der Konkurrenz, eine Offensive wirtschaftlicher Gruppen gegen den Fortschritt des Tierschutzbewusstseins, da zu der Zeit in Brüssel – wenn auch in verkrüppelter Form – verschiedene Tierschutzgesetze erlassen wurden. Die Argumente beruhten nicht nur darauf, dass es den Aktivisten einfach unmöglich war, eine solche Zahl von Tieren freizulassen – sie beruhten auch auf der Tatsache, dass die Freilassungen, die diese Vereine durchführen, nur symbolischen Charakter haben (eines oder sehr wenige Tiere), und offen, mit sichtbaren Logos stattfinden. In Filmaufnahmen von Equanimal und Igualdad Animal werden die grässlichen Bedingungen deutlich, unter denen die Tiere in diesen Ausbeutungs- und Vernichtungseinrichtungen leben, die Hölle, die sie wegen der Habgier und Gewalttätigkeit der Menschen erleiden müssen. Es ist wohl kaum Zufall, dass der Fernsehsender Cuatro nicht einmal einen Tag vor den Festnahmen Aufzeichnungen einer Schweinefarm ausgestrahlt hat. Angesichts der Wirkung solcher Bilder erklärt ein Aktivist, dass „in Wirklichkeit zwei Verbrechen angeklagt werden, die für die wirtschaftlichen und politischen Kräfte viel schwerwiegender sind: die Wahrheit verbreiten und die Gesellschaft zum Nachdenken bringen. (…) Jetzt muss sich erweisen, ob die Judikative der Gerechtigkeit und Ethik dient oder diesen anderen Kräften“.
Denn wir sind keine Terroristen, sehr geehrte Polizisten, Richter und Journalisten – Sie versuchen hier, die öffentliche Meinung zu verwirren, die sich immer weniger manipulieren lässt: Sie haben die Bewegung 15-M als gewalttätig abgestempelt, obwohl die einzige Gewalt aus bestimmten Polizeieinsätzen entstanden ist. Wir sind keine Ökoterroristen: Ökoterrorismus sind die illegalen Verklappungen, der Atommüll oder der korrupte Städtebau. Zur besseren Orientierung: wir sind Antispeziesisten, das heißt, wir bekämpfen den Speziesismus, der aufgrund der Spezies diskriminiert so wie der Rassismus aufgrund der Rasse oder der Sexismus aufgrund des Geschlechts.
Deshalb sind unsere Festgenommenen Häftlinge aus Gewissensgründen, politische Gefangene, so wie die Homosexuellen während der Diktatur, auf die das Gesetz über Gefährdung der Gesellschaft angewendet wurde. Und die Zukunft wird es zeigen, auch wenn man uns jetzt als „Radikale“ abstempelt, weil wir an die moralische Wurzel des Systems appellieren. Aus semantischer Sicht ist es jedenfalls merkwürdig, dass unsere Freunde „der Freilassung beschuldigt“ werden, das heißt, weil sie dafür gesorgt haben, dass jemand freikommt. Eine wirklich paradoxe Beschuldigung.
Ruth Toledano, Schriftstellerin und Journalistin, zu der Verhaftung der 12 spanischen Tierrechtsaktivisten am 22. Juni.
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Am 22. Juni wurden 12 Aktivisten, die zur Tierrechtsbewegung gehören, in verschiedenen Teilen des Landes verhaftet, sie werden beschuldigt für die Freilassung von Nerzen aus Pelztierfarmen in Galizien im Jahr 2007, verantwortlich zu sein.
Anti-Terror Einheiten der Guardia Civil, bewaffnet mit Gewehren und begleitet von Hunden, die für das Aufspüren von Sprengstoff ausgebildet sind, stürmten um 7 Uhr morgens die Häuser der Aktivisten. Computer und andere Arbeitsmaterialien wurden beschlagnahmt, wie T-Shirts und Abzeichen. Gefesselt mit Handschellen, wurden die Aktivisten in gepanzerten Fahrzeugen zu den Gerichten und Polizeiquartieren gebracht.
Die verhafteten Aktivisten sind Mitglieder der rechtmäßigen und gemeinnützigen Tierrechtsorganisationen Equanimal und Igualdad Animal, Organisationen die normalerweise in den Medien die Ergebnisse ihrer Ermittlungen in Betreiben der Nutztierhaltung veröffentlichen, um auf die Ausbeutung und Misshandlungen dieser sog. Nutztiere aufmerksam machen.
Im spanischen Fernsehen wurden diese Berichterstattungen gesendet, Dokumentationen von offenen Tierrettungen, vor allem von Tieren aus Ställen der Nutztierhaltung, Beiträge die den ganzen langen Leidensweg aufzeichnen, von der Geburt bis zur Schlachtung.
Die bei diesen offenen Tierbefreiungen von diesen Organisationen geretteten Tiere, wurden in Privathaushalten untergebracht, um ihnen ein artgerechtes Leben unter natürlichen Bedingungen und frei von Ausbeutung zu ermöglichen.
Die Verhaftung dieser Leute wird von der Tierrechtsbewegung als Bestrafung der Unternehmen gesehen, für die Verbreitung der schrecklichen Bilder über die Misshandlung, Pelz- und Lederindustrie, Fleischindustrie und die Produktion von Milch und Eiern.
Der Versuch, die Tierrechtsbewegung zu kriminalisieren und die Tierrechtler in den öffentlichen Medien als Öko-Terroristen“ zu bezeichnen, zeigt deutliche Parallelen zu den Versuchen der USA, durch das Gesetzt Animal Enterprise Terrorism Act (AETA), die gesamte Tierrechtsbewegung zu kriminalisieren.
Schon das Filmen des Alltags in einem Nutztierbetrieb und die Veröffentlichung des Filmmaterials, wird in den USA als „Tierrechtsterrorismus“ bezeichnet und als ein Verbrechen angesehen.
Ebenso gibt es deutliche Parallelen zu der Kriminalisierung der österreichischen Tierrechtsaktivisten, die beschuldigt wurden, eine kriminelle Vereinigung gegründet zu haben. Die Aktivisten
des unter Wiener Neustädter Tierschützenprozess oder Tierschutzcausa bekannten Strafprozesses wurden in erster Instanz freigesprochen, jedoch sind die Freisprüche noch nicht rechtskräftig, da die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt dagegen in Berufung gegangen ist.
Alle verhafteten spanischen Tierrechtler bekunden ihre Unschuld, es gibt keine Beweise dafür, dass sie an massiven Befreiungen von Nutztieren beteiligt waren, es gibt nur Beweise, dass sie die Ausbeutung von Tieren in Pelzfarmen gefilmt und das Material veröffentlicht haben, um den Menschen bewusst zu machen, dass sie es sind, die das Fortbestehen solcher Betriebe fördern.
Die Medien nennen die verhaftetet Aktivisten fälschlicherweise „Ökologen“, aber die Aktivisten, die die Rechte der Tiere verteidigen, sind keine Ökologen, da sie den Tod der Tiere nicht akzeptieren, im Gegensatz zu einigen Ökologen, die den Tod bodenfremder Arten akzeptieren, wie den nordamerikanischen Nerz, wenn diese in die natürliche Umgebung von einheimischen Arten eindringen. Sie ignorieren, dass es die Pelzindustrie ist, die dafür verantwortlich ist, dass der amerikanische Nerz sich in Spanien angesiedelt hart, denn jedes Jahr entkommen aus spanischen Pelzfarmen 2 von 1.000 amerikanischen Nerzen.
Aus spanischen Nerzfarmen sind in den letzten 10 Jahren mehr als 100.000 Nerze in die spanischen Wälder geflüchtet.
2006 veröffentlichte der Umweltminister ein Dokument, indem u.a. erklärt wird, dass die Pelztierfarmen für die Invasion der fremden Nerzart verantwortlich sind.
Bisher hat noch niemand die Besitzer dieser Betreibe angeklagt und sie ins Gefängnis gebracht, obwohl es Beweise gibt, dass ihnen immer wieder Nerze aus den Farmen entkommen.
Auch haben die spanischen Medien in Zusammenhang mit der Verhaftung der 12 Tierrechtler Filmaufnahmen veröffentlicht, die aus England oder den USA stammen, von Leuten, die keiner legalen Organisation angehören, um die Meinung der Bürger zu beeinflussen, genauso wie Telemadrid Bilder von den Krawallen in Griechenland veröffentlichte, während sie von Barcelona sprachen und La Razon Menschen der Bewegung 19-F für ein unzensiertes ? freies Internet äußert ungeschickt mit Photoshop gelöscht hat, einige Personen hatten tatsächlich keine Köpfe! Wollte man vielleicht Demonstranten löschen, damit die Demo nicht so groß aussah wie sie wirklich war?
Die Aktivisten werden auf unterschiedlichste Art und Weise von den Medien beschuldigt, auch für Dinge, die es im Strafgesetz überhaupt nicht gibt, z.b. Öko-Terrorismus“, „verbotener Verein“, um die die Bewegung zu kriminalisieren und Gewalt dorthin zu bringen wo keine ist. Dies ohne auf die wirkliche Gewalt hinzuweisen, die von den Betreibern dieser Unternehmen ausgeht, erklärt Javier Moreno, einer der angeklagten Aktivisten und Pressesprecher von Igualdad Animal. In den spanischen Pelzfarmen vegetieren und sterben jedes Jahr 300.000 Tiere.
Die drei Aktivisten die jetzt noch inhaftiert sind, alle anderen Tierrechtler wurden gegen Auflagen auf freien Fuß gesetzt, sind politische Gefangene, gewaltlose, anti-spezisistische und vegane Gefangene.
Menschen die ihrer Zeit voraus sind, genauso wie die, die als Erstes für die Abschaffung der Sklaverei oder für die Gleichberechtigung der Frauen gekämpft haben.
Wir brauchen solche Menschen, die die Realität veröffentlichen und wir brauche Menschen, die ethische Entscheidungen in ihrem täglichen Leben treffen, um diese Realität zu verändern.
Deswegen fordert die Tierrechtsbewegung die sofortige Freilassung ohne Anklage und bitte alle Bürgerinnen und Bürger , sich bewusst zu machen, dass es ihre täglichen Entscheidungen sind, die eine Welt voller Ausbeutung und Tod in eine gerechtere und freie Welt für alle verwandeln.
Ein Skandal ohnegleichen ereignete sich am vergangenen Mittwoch in Spanien, die Guardia Cilvil hat in einer großangelegten Operation in vier spanischen Provinzen 12 Personen verhaftet, die des „Öko-Terrorismus“ beschuldigt werden und der Tierbefreiungsfront “ Frente Liberacion Animal“ zugerechnet werden, weltweit bekannt als Animal Liberation Front.
Vier der Personen wurden in der Biskaya, die anderen in Madrid, Asturien und Galicien verhaftet. Koordiniert wurde die Operation vom Amtsgericht in Santiago de Compostela.
Bitte lesen sie hierzu den Bericht bei Comprendes:
Die verhafteten Aktivisten gehören den Organisationen Equanimal und Igualdad Animal an. Angeklagt der Verbrechen des Einbruchs und der Verschwörung, verneinen sie die „Existens als als solche“ der Frente Liberacion Animal, mit der sie von der Guardia Civil in Verbindung gebracht wurden. „Sie haben uns als Sündenbock geschnappt, um die Bewegung zu kriminalisieren.“
Die Tierbefreiungsbewegung Frente Liberacion Animal, weltweit bekannt als Animal Liberation Front, kurz A.L.F., ist keine organisierte Gruppe, Tierbefreier kann jeder sein, der sich mit der Philosophie der Bewegung identifiziert, daher ist die Behauptung, bei den Verhafteten handelt es sich um Mitglieder der Frente Liberación Animal, schon vom Grundsatz her falsch.
Equanimal und Igualdad Animal sind eingetragene Vereine die über die Grenzen Spaniens hinaus bekannt sind. Beide Organisationen setzen sich für die Rechte aller Tiere ein, egal ob Nutztiere die der reinen Fleischgewinnung dienen, Tiere in Zirkussen, Pelzindustrie, Stierkampf, Jagd usw., ermittelt wird in allen Richtungen und die Ergebnisse an die breite Öffentlichkeit gebracht, auch über das Fernsehen. So konnten schon viele schreckliche Missstände aufgedeckt und auch zur Anzeige gebracht werden.
Javier Moreno, Pressesprecher von Igualdad Animal, erklärt, dass die drei Verhafteten die der Organisation angehören, nichts mit der Befreieung der Nerze in Galizien zu tun haben, der sie beschuldigt werden. Ganz offensichtlich wurden die Aktiviten ohne jegliche Beweise, dass sie im Zusammenahng mit den Befreiungen in Galizien stehen, verhaftet.
„Da sie niemanden hatten, den sie für die Befreiung der Nerze beschuldigen konnten, haben sie die Mitlgieder von Igualdad Animal und Equanimal verhaftet, um zu versuchen die Tierrechtsbewegung zu kriminalisieren wie in anderen europäischen Ländern. Die Lobby der Tierausbeuter und die mächtigen multinationalen Konzerne wollen die Tierrechtsbewegung ausbremsen, in Spanien kommt jetzt die Repression an“, klagt Moreno und fügt hinzu „Wir haben keine Nerze befreit, aber wir haben sie und die Naturschützer öffentlich gegenüber der Pelzindustrie verteidigt, die jetzt als Terroristen gebrandmarkt werden.“
Viele spanische Tierrechtsorganisationen haben in den letzten Jahren „symbolische Befreiungen“ durchgeführt (eine geringe Anzahl von Tieren), Filmaufnahmen in Nutztierbetrieben wie Pelzfarmen und Ställen der Massentierhaltung gemacht, offen und gekennzeichnet mit T-Shirt ihrer Organisation. Weiterlesen »